Am 9. November werden zwei Gedenkstelen eingeweiht
Inzwischen wurden weitere Schicksale von Maueropfern geklärt, deshalb werden am 9. November an zwei Standorten neue Erinnerungsstelen eingeweiht.
Gleich neben dem Denkmal für die erschossenen Kinder Lothar Schleusener und Jörg Hartmann an der Kiefholzstraße 333, Nähe Dammweg, wird um 11 Uhr ein Denkzeichen für Wolfgang Glöde und Christian-Peter Friese enthüllt. Der 13-jährige Wolfgang Glöde kam beim Spielen in der Kleingartenanlage "Sorgenfrei" mit einem Grenzer ins Gespräch, der ihm sein Sturmgewehr zeigte. Dabei löste sich versehentlich ein Schuss, der das Kind tötete. Christian-Peter Friese, ein Reichsbahnmitarbeiter aus Naumburg, wollte an gleicher Stelle am 25. Dezember 1970 die Grenze überwinden. Dabei wurde er entdeckt, die Grenzer gaben 98 Schüsse auf den 22-Jährigen ab. Er starb noch im Todesstreifen. Eine zweite Gedenkstele wird um 12 Uhr an der Chris-Gueffroy-Allee direkt an der Brücke über den Britzer Zweigkanal eingeweiht. Hier starb nicht nur das letzte Maueropfer Chris Gueffroy. Auch Hans-Joachim Wolf und Werner Kühl wurden in diesem Gebiet Opfer des Grenzregimes. Wolf versuchte, ebenso wie Gueffroy 25 Jahre später, im November 1964 durch den Kanal zu fliehen, wurde im Wasser beschossen und starb. Ein Einzelfall dagegen sind die Umstände, unter denen Werner Kühl starb. Der West-Berliner, wollte im Sommer 1971 in die DDR. Gemeinsam mit einem Freund durchschwamm er von Neukölln aus den Kanal, wurde auf Treptower Seite entdeckt und beschossen. Kühl starb, sein Freund wurde verletzt und kam in DDR-Haft.
Zur Einweihung der beiden neuen Gedenkstelen haben Bürgermeister Oliver Igel (SPD), BV-Vorsteher Peter Groos (Bündnis 90/Grüne) und Bildungsstadtrat Michael Vogel (CDU) ihr Kommen zugesagt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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