Der Wald wird umgebaut: Freiwillige setzen Zäune und entfernen Traubenkirschen

Forstwirt Peter Naumann zeigt, wie ein kleiner Baum mit der Axt gefällt wird. | Foto: Ralf Drescher
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Köpenick. Mitte September rückten in der Mittelheide gleich hinter dem Märchenviertel Freiwillige mit Äxten und Sägen in den Wald ein.

Für einen Tag unterstützen Mitarbeiter aus dem Bereich Kommunikation der Deutschen Bahn den Würzburger Verein Bergwaldprojekt. Der hilft beim Umbau der Mittelheide zu einem gesunden Mischwald. „Hier hat sich die Traubenkirsche, eine ortsfremde Baumart, breit gemacht. Die wird entfernt, bevor der Kiefernbestand mit Laubbäumen aufgeforstet wird“, erklärt Forstwirt Peter Naumann vom Verein.

In dem Waldgebiet haben die Bergwald-Leute eine Woche lang das für die Pflanzung vorgesehene drei Hektar große Waldgebiet eingezäunt, damit die Baumsetzlinge nicht vom Wild verbissen werden. Die Bahnmitarbeiter um Birgit Pörner bekommen Handsägen und Äxte, dann geht es an die Arbeit. „Bevor ein Baum fällt, muss laut Achtung oder Obacht gerufen werden“, gibt Forstwirt Naumann mit auf den Weg. Dann legen die Bahnmitarbeiter, die sonst alle im Büro arbeiten, los.

Die Deutsche Bahn unterstützt nach eigenen Angaben seit Jahrzehnten deutschlandweit ökologische Projekte. So wurden auf dem früheren Rangierbahnhofs Schöneweide Zauneidechsen umgesiedelt, Imker dürfen ihre Bienen kostenlos auf nicht mehr für den Betrieb notwendigen Flächen aufstellen. „Wir haben schon vor Jahren vom Bergwald-Projekt gehört und einige Zeit gebraucht, bis der Verein auch im Raum Berlin ein Projekt angeboten hat. Nun arbeiten wir einen Tag statt am Schreibtisch in der Natur und unterstützen damit die Umwelt“, sagt Birgit Pörner auch für ihre Kollegen.

Der Verein mit Sitz im fränkischen Würzburg führt pro Jahr rund 100 Projektwochen durch und setzt dabei rund 2000 Ehrenamtliche ein. Im November kommen die nächsten Forstleute in der Mittelheide zum Einsatz. Dann werden rund 18 000 Buchenstecklinge gesetzt, der Beginn für den rund 60 Jahre dauernden Umbau zum Mischwald. Der ist dann wesentlich robuster gegen Umwelteinflüsse und speichert auch viel besser das Grundwasser, aus dem das Berliner Trinkwasser gewonnen wird. RD

Wissenswertes unter www.bergwaldprojekt.de
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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