680 000 Glasaale für Spree und Dahme
Fischer sorgen für Nachwuchs in den Berliner Gewässern
Wenn Berlins Fischer noch in 20 Jahren Aal, Karpfen und Zander aus ihren Netzen holen wollen, müssen sie für Nachwuchs sorgen. Jetzt wurden wieder berlinweit zwei Millionen Glasaale, so werden die 0,3 Gramm schweren Aalbabys genannt, in Spree, Havel und Dahme gesetzt.
Auf dem Gelände eines Köpenicker Wassersportvereins an der Grünauer Straße treffen sich am 11. März mehrere Mitglieder der Fischervereinigung Köpenick. Müggelseefischer Andreas Thamm ist mit Tochter Maria – sie ist Fischerazubi – mit dem Transporter aus Rahnsdorf gekommen. Dann fährt ein Transporter des Fischereiamts vor. In diesem Jahr wurde der Aalnachwuchs von einem Aufzuchtbetrieb in Frankreich geliefert. Die Styroporboxen enthalten jeweils ein Kilogramm der Winzlinge.
„Die Aale bringe ich zu meinem Fischgut, lade sie dort in den Kahn um und setze sie dann gemeinsam mit meiner Tochter am Westufer des Müggelsees aus. In zehn bis 15 Jahren werden möglichst viele von ihnen dann hoffentlich bei Maria ins Netz gehen“, sagt Fischermeister Thamm.
Auch die anderen Mitglieder der Fischervereinigung übernehmen ihre „Portion“ Fischnachwuchs, um sie rund um Köpenick auszusetzen. Bernd Lupe hilft Fischer Ronald Schulze beim Beladen des Kahns. Er ist der einzige Köpenicker, der in diesem Jahr mit dem Kahn gekommen ist. Er verlädt 60 Kilogramm Glasaale, die kurze Zeit später in der Dahme und im Seddinsee ausgesetzt werden.
Im Bereich der Köpenicker Fischerinnung wurden insgesamt 247 Kilogramm Jungaal ausgesetzt. Das entspricht rund 680 000 Stück. Berlinweit – die zweite Aussetzstelle war die Havel bei Pichelswerder – waren es insgesamt zwei Millionen. Die Kosten von 141 000 Euro teilen sich die EU, das Land Berlin und die Fischereiberechtigten. „Das ist eine wichtige Maßnahme, damit unseren Fischern und den Anglern auch in den nächsten Jahrzehnten weiter Aale ins Netz gehen. Wir sorgen jetzt auch noch für Nachwuchs bei den Karpfen. In den nächsten Tagen setzen wir auf Kosten der Fischervereinigung rund 3300 bereits zweijährige Karpfen aus. Die haben dann schon in zwei Jahren ihr Fanggewicht“, erklärt Rüdiger Spangenberg, Vorsitzender der Fischervereinigung Köpenick.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.