Ärger für die kleine Brauerei

Wirtin Astrid Rubbert darf nach 22 Uhr nicht mehr im Freien bedienen. | Foto: Ralf Drescher
3Bilder
  • Wirtin Astrid Rubbert darf nach 22 Uhr nicht mehr im Freien bedienen.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Köpenick. Seit 13 Jahren gibt es die Schlossplatzbrauerei Köpenick. Jetzt muss die Gaststätte Einschränkungen in Kauf nehmen. Das Ordnungsamt hat den Ausschank im Freien nach 22 Uhr verboten.

Das kleine Lokal, in dem neben dem Tresen auch noch zwei Toiletten und eine kleine Brauanlage Platz finden, hat nur 30 Plätze. Das reicht im Winter, im Sommer tummeln sich die Besucher auch auf 75 Außenplätzen und trinken hier gebraute Spezialitäten wie Köpenicker Moll.

Im Frühjahr fing der Ärger an. „Eine Anwohnerin aus dem gegenüberliegenden Haus am Schlossplatz hat uns abends mehrmals die Polizei auf den Hals gehetzt. Die hat dann festgestellt, dass der Lärm nicht von unseren Gästen, sondern von der Straßenbahn und vom Verkehr auf der nahen Müggelheimer Straße kommt und ist wieder abgezogen“, erzählt Wirtin Astrid Rubbert.

Damit war der Ärger aber leider nur kurz vom Tisch. Ein paar Wochen später rückte das Ordnungsamt an, machte Lärmmessungen und untersagte den Ausschank im Freien nach 22 Uhr. Sollte die Verfügung Rechtskraft bekommen, müsste Astrid Rubbert um 22 Uhr an lauen Abenden den größten Teil der Gäste nach Hause schicken. „Den Umsatzeinbruch würde ich kaum überleben und müsste zum Jahresende schließen“, meint die Brauereibesitzerin.

Die musste nämlich vor Wochen schon Einschränkungen in Kauf nehmen. Weil das Ordnungsamt forderte, eine der beiden Toiletten für das Schankpersonal zu reservieren, hatte die Brauerei plötzlich zu viele Sitzplätze, für die das verbliebene WC nach Behördenvorgaben nicht reicht. Deshalb musste Astrid Rubbert bereits 16 Außenplätze abbauen.

Der für das Ordnungsamt zuständige Stadtrat Rainer Hölmer (SPD) bestätigt auf Nachfrage, dass es am Schlossplatz ein Lärmproblem gibt. Der sei als reines Wohngebiet eingestuft, somit darf in den Nachtstunden ein Lärmpegel von 40 Dezibel (dB) nicht überschritten werden. „Der Fachbereich Umweltschutz hat eine Schallprognose erstellt und für die Zeit von 22 bis 23 Uhr 45,2 dB ermittelt. Damit würde der zulässige Wert um fünf dB überschritten. Daraufhin musste das Ordnungsamt tätig werden und den Schankbetrieb im Freien nach 22 Uhr untersagen“, berichtet Stadtrat Hölmer. Die sofortige Umsetzung dieser Anordnung hat der Stadtrat nach eigener Aussage vorerst ausgesetzt. Nun soll verwaltungsintern geprüft werden, ob der Schankbetrieb im Außenbereich mit Auflagen doch weiter genehmigt werden kann. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 247× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.006× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 658× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.149× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.