Kita-Ausbau bleibt Top-Thema
Bezirksamt legt Entwicklungsplan für Kindertagesstätten vor

Das Bezirksamt hat seinen aktuellen Kindertagesstätten-Entwicklungsplan (KEP) beschlossen. Die wichtigsten Zahlen: In Lichtenberg gibt es derzeit 15207 Kita-Plätze, circa 1770 fehlen. Rund 3700 Plätze sollen entstehen, um den wachsenden Bedarf zu decken.

Der jährlich aktualisierte KEP sei Rechenschaftsbericht und Planungsgrundlage zugleich, sagt Jugendamtsleiter Rainer Zeddies. „Die Kita-Plätze bleiben in der Jugendhilfe das Top-Thema. Es geht um den Einstieg ins Bildungssystem und darum, die Berufstätigkeit der Eltern zu unterstützen. Außerdem betrifft es die mit Abstand höchsten Fallzahlen.“

21 319 Kinder im Alter unter sieben Jahren leben derzeit in Lichtenberg, weit mehr, als von Landesebene prognostiziert. „Die Bevölkerungsprognose des Senats ist zu dünn und jetzt schon überholt“, so Zeddies. Allein die Anzahl der Mädchen und Jungen im Vorschulalter sei schon 2017 um 923 Kinder übertroffen worden, weshalb der Bezirk nun eigene Berechnungen angestellt habe. Davon ausgehend, dass 75 Prozent der Unter-Siebenjährigen einen Betreuungsplatz brauchen, werden Ende des Jahres circa 1770 Kita-Plätze fehlen. Das sei eine große Herausforderung, räumt der Jugendamtsleiter ein. „Die Botschaft lautet: Wir sind sehr erfolgreich beim Ausbau, die Plätze reichen trotzdem nicht.“

Tatsächlich braucht sich der Bezirk in puncto Kita-Ausbau nicht zu verstecken. Gegenüber 2011 ist der Bestand um 30 Prozent gestiegen. Nach Angaben von Jugendstadträtin Katrin Framke (für Die Linke) sind allein seit 2017 zusätzliche 757 Plätze geschaffen worden, knapp 23 Millionen Euro seien in den Neu- und Ausbau von Tagesstätten geflossen. Rund 111 Millionen Euro wollen Bezirk, Land und freie Träger nun investieren, damit in den kommenden vier, fünf Jahren weitere 3700 Plätze entstehen, je zur Hälfte in den Regionen Lichtenberg und Hohenschönhausen.

Investitionen im baulichen Bereich allein würden aber nicht genügen, betont Lichtenbergs Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke). „1000 Kita-Plätze bleiben derzeit wegen des Fachkräftemangels ungenutzt. Für dieses Problem braucht Berlin jetzt Lösungen – bessere Bezahlung, Anreize für junge Menschen, eine Erzieher-Ausbildung zu beginnen und genügend Ausbildungsplätze.“ Der Lichtenberger Rathaus-Chef sieht dafür den Senat in der Pflicht.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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