Alte Heizkessel und Raum für Kreative
Seit 20 Jahren gibt es den Förderverein Museum Kesselhaus Herzberge
Auf 20 Jahre engagierte Arbeit kann der Förderverein Museum Kesselhaus Herzberge (MKH) in diesem Jahr zurückschauen.
Coronabedingt muss er allerdings auf größere Feierlichkeiten verzichten, informiert der Vereinsvorsitzende Peter Ameis. „2023 möchten wir zum 20. Jahrestag der Museumseinweihung die großen Feierlichkeiten mit vielen künstlerischen und kulinarischen Angeboten nachholen“, erklärt er.
Das Museum befindet sich im Haus 29 an der Herzbergstraße 79. Nach seiner Gründung gelang es dem Verein bis 2003 als Bauherr und Spendensammler, das alten Kesselhauses auf dem Gelände des Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge wieder aufzubauen und zu restaurieren. Das Kesselhaus stammt aus dem Jahr 1893. Tatkräftig begleitet wurde man vom Verein Baufachfrau Berlin. Gewürdigt wurde das gemeinschaftliche Engagement schließlich mit der Ferdinand-von-Quast-Medaille. Damit zeichnet der Senat auf Vorschlag des Landesdenkmalamts jedes Jahr hervorragende denkmalgerechte Bauvorhaben aus.
Am 13. September 2003 eröffnete das Museum Kesselhaus Herzberge mit mehreren Dauerausstellungen. „Aus einer Ruine wurde ein kulturell vielseitig genutztes Industriedenkmal, welches inzwischen als Europäisches Kulturerbe eingestuft wird“, erklärt Peter Ameis.
Vor drei Jahren vollzog der Förderverein eine Neuausrichtung. Diese beinhaltet neben dem Erhalten noch mehr den Aspekt des Gestaltens. Das spiegelt sich auch in einem Ausblick auf die Zukunft wieder, den Peter Ameis gibt. „Unter zentraler Berücksichtigung der drei Generationen aus 100 Jahren Dampfkesselgeschichte soll das Kesselhaus auch als Begegnungsraum zur Erprobung neuer Lebenskonzeptionen im Angesicht einer herausfordernden Zukunft am Anfang des ‚kybernetischen Zeitalters‘ aufgebaut werden“, sagt er.
Dafür werde der Förderverein noch stärker junge Künstler und Vordenker unterstützen. Unter anderem soll auch ein entsprechendes Kulturprogramm angeboten werden. Außerdem möchte der Verein sich weiterhin als Einsatzstelle für Menschen mit multiplen Arbeitsvermittlungshemmnissen engagieren.
„Leider war es auch nach 20 Jahren nicht möglich, einen Nutzungsvertrag mit dem Besitzer, dem Krankenhaus abzuschließen“, berichtet Peter Ameis. „Nach wie vor sind wir auf dem Gelände nur geduldet, woraus sich zunehmend Nachteile entwickeln. Es fehlt die langfristige Perspektive, was bei der Umsetzung unserer hochgesteckten Ziele nicht nur in der Berliner Verwaltung ein Hindernis ist. Auch gelingt es dem Förderverein nicht immer im gewünschten Maße, Zukunftsperspektive für seine großartigen Kooperationspartner zuzusichern.“
Deshalb hoffe man, dass mit Hilfe von Senat, Bezirksamt, dem Berliner Zentrum für Industriekultur (BZI), der Denkmalpflege und weiteren Partnern, die alle den Verein bisher im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen, endlich Bewegung in die Sache kommt und ein Nutzungsvertrag abgeschlossen werden kann.
Momentan ist das Museum geschlossen. Weitere Informationen unter www.museumkesselhaus.de und kontakt@museumkesselhaus.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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