An der Grundschule vom lichten Berg wurde gesägt, gehämmert und gebohrt
Die Jungen und Mädchen der Ganztagsschule an der Atzpodienstraße vermissten bislang die Abwechslung, die ihnen auch am Nachmittag Beschäftigung bieten könnte. Ein Klettergerüst, eine Rutsche - vielmehr an Spielmöglichkeiten gab es bislang nicht. "Das ist doch langweilig. Immer nur dieselben Spielgeräte auf dem Schulhof zu sehen", erklärt Sophie aus der zweiten Klasse. "Wenn es regnet, ist der Hof voller Pfützen. Dann ist Fangen zu spielen richtig schwierig", ergänzt Justin.
Im Rahmen des Schulprojekts "Bauereignis" sorgten sie nun selbst für neue Spielgeräte. Das Projekt wurde vom Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung finanziell unterstützt. Innerhalb einer Woche bauten die Schüler der ersten bis dritten Klasse eine Wippe, Balancierbalken aus Holzstämmen und reparierten einen Weidentunnel. Fachlich unterstützt wurden sie von zwei Architekten, einer Designerin und einem Gartenbauer.
Was ein Handwerk ausmacht, das konnten die Kinder also nicht nur selbst erleben. Sie wurden sozusagen zum Baumeister in eigener Sache. Die Schüler übten sich im Umgang mit Säge, Hammer und Bohrer, sie lernten, was eine stabile Konstruktion ausmacht und wie man mit Eichenholz bearbeitet. "Wir haben verschiedene Gruppen gebildet, in denen sich die Kinder bei den verschiedenen Arbeitsabläufen ausprobieren können", erklärt die Architektin Katharina Sütterlin. Sophie etwa hat ihre Vorliebe für das Zusägen von Holz entdeckt. Neben der Säge-Gruppe über die Bohr-Gruppe und der Hobel-Gruppe gab es auch die "Hülsen-Reinhau-Gruppe". "Da dürfen wir den Hammer benutzen", lacht Sophie.
Justin ist besonders stolz, dass er mit seinen Mitschülern schnell ein fertiges Ergebnis vorweisen konnte. "Wir haben es geschafft, das Podest an nur einem Tag zusammenzubauen." Zugesägte Bretter wurden verbunden und die Kanten abgehobelt. Das Podest bietet den Kindern auf unterschiedlich hohen Ebenen nicht nur die Möglichkeit zum Balancieren. Denn mit dem Podest wurde auch der Teil des Schulhofs überbaut, an dem sich besonders viele Pfützen bildeten. "Jetzt kommen wir auch bei Regen auf die andere Seite des Hofs", sagt Justin. Und Fangen spielen ist nun auch nach schlechtem Wetter möglich.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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