Planung für Urnenfriedhof soll weitergehen
Mehrheit für Erhalt der Grünanlage im jetzigen Zustand
Auch wenn es auf ihm an manchen Tagen nicht so aussieht: Der Urnenfriedhof an der Rudolf-Reusch-Straße wird regelmäßig gepflegt.
Darüber informiert Martin Schaefer (CDU), der als Stadtrat für Umwelt und Grünflächen zuständig ist, auf Anfrage. Nachbarn, auf die die Grünanlage einen ungepflegten Eindruck macht, wandten sich mit einem Hinweis an die Redaktion Berliner Woche. In diesem Zusammenhang hätten sie gern gewusst, was aus dem Vorhaben zur Umgestaltung beziehungsweise Entwicklung der Grünanlage geworden ist, zu dem es im Herbst 2016 bereits eine Bürgerveranstaltung gab.
„Das Straßen- und Grünflächenamt entsorgt in den zugänglichen Bereichen dieser Grünanlage den Müll im wöchentlichen Zyklus“, berichtet Martin Schaefer. „Engagierte Bürgerinnen und Bürger, die planten, selbst aktiv zu werden, wurden außerdem mit der Ausgabe von Müllsäcken und Greifer unterstützt. Im vergangenen Jahr wurde ein kräftiger Rückschnitt auf der südlichen Seite vorgenommen, da das Holz nicht komplett aus der Anlage geholt werden konnte, soll es als ökologischer Beitrag in der Fläche verbleiben. Die kleinen Rasenflächen am Weg werden gemäht, und die wegbegleitenden Hecken geschnitten.“
Leider nutzen Obdachlose den ehemaligen Friedhof als vorübergehende Bleibe und hinterlassen nach dem Weiterziehen ihre „Wohnungseinrichtung“ als beachtliche Müllberge, berichtet der Stadtrat. „Insgesamt ist diese Grünanlage aber nicht mit einem Park zu vergleichen, sondern sie hat ziemlich urwüchsigen Charakter. Unter anderem gibt es hier viele Vögel, Insekten, sogar Igel.“ Dieses Wildnaturhafte habe den Anwohnern aber immer gefallen.
Im Oktober 2016 veranstaltete die Gebietsbeauftragte für den Kiez, die Stattbau GmbH einen Workshop, in dem Anwohner und weitere Interessierte eingeladen waren, über die Zukunft der Grünfläche zu beraten, berichtet Stadtrat Schaefer. Dazu gab es drei Input-Referate. Unter dem Titel „Dornröschen“ wurde für den weitgehenden Erhalt im bisherigen Zustand plädiert. Die Variante „Erlebbare Natur“ stellte das Konzept mit Naturerfahrungsräumen vor, in denen Kinder ohne technische Geräte kreativ spielen können. Die Variante „Spiellandschaft“ stellte die Aufwertung zur Spielfläche vor, um das Defizit an öffentlichen Spielplätzen in diesem Bereich zu verringern.
„In der anschließenden Diskussion gab es eine ganz klare Mehrheit für die Erhaltung der Grünfläche in ihrem derzeitigen Zustand mit nur behutsamen Eingriffen zur Verbesserung der Begehbarkeit und Nutzung“, erklärt Martin Schaefer. „Aus diesem Grund wurde das Projekt zunächst zurückgestellt.“
Eigentlich sollte es im vergangenen Jahr wieder aufgegriffen werden, so der Stadtrat weiter. Geplant war ein weiterer Workshop vor Ort, um mit interessierten Bürgern die Anforderungen an die Grünfläche abzustimmen. „Dieser Workshop musste pandemiebedingt ausfallen, soll jedoch, soweit möglich, in diesem Jahr nachgeholt werden“, so Schaefer. Sobald die Planungen Gestalt annehmen, wird die Berliner Woche darüber berichten.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.