Energie und Geld einsparen
Modellprojekt „ZuHaus in Berlin“ im Bezirk gestartet

Die Podiumsteilnehmer zum Start: Frank Behrend, Dörte Elß, Bürgermeisterin Angelika Schöttler und Ulli Zelle.  | Foto: Philipp Hartmann
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„Wenn es um den Klimaschutz geht, wohnen wir alle unter einem Dach“, erklärt die Verbraucherzentrale (VZ). In Kooperation mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz wurde daher ein Modellprojekt gestartet, das in zwölf Quartieren in fünf Bezirken kostenlose Energieberatung für Eigenheimbesitzer anbietet.

Zwei befinden sich in Tempelhof-Schöneberg: die Gartenstadt Neu-Tempelhof und der gesamte Ortsteil Lichtenrade, wo am 7. Mai die Auftaktveranstaltung stattfand. Beim Podiumsgespräch dabei waren RBB-Moderator Ulli Zelle, der Vorsitzende des Grundeigentümervereins Lichtenrade, Frank Behrend, VZ-Vorstandsmitglied Dörte Elß sowie Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD). „Alle reden über den CO2-Ausstoß von Autos, aber selten von Wohnungen“, stellte die Bürgermeisterin in ihrer Einleitungsrede fest. Dabei seien diese etwa für die Hälfte des Ausstoßes verantwortlich.

„ZuHaus in Berlin“, so der Name des Projekts, könnte daran etwas ändern. Energieberater der VZ machen dabei einen Hausbesuch. Sie schauen sich die Gebäudehülle und die Heizungsanlage an und empfehlen Maßnahmen zur energetischen Sanierung wie Heizungsaustausch oder bessere Dämmung. „Wir verkaufen nichts, Sie unterschreiben keinen Vertrag“, betont Dörte Elß. Eine wirtschaftliche Berechnung wird beim Gebäudecheck nicht gemacht. Stattdessen soll dieser eine erste Orientierung bieten. Normalerweise kostet ein solcher Check schon 226,10 Euro. Durch die Zuwendungen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie der Senatsumweltverwaltung ist dieser im Rahmen des Modellprojekts kostenlos. Wer in einem modernen Haus wohnt und Zweifel daran hat, ob es noch Einsparpotenziale gibt, sollte Michael Veit zuhören.

„Wir finden immer etwas“, verspricht der Diplom-Ingenieur und Energieberater. Obwohl sich das Angebot ausschließlich an Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern richtet, können auch Mieter seine Hinweise nutzen. So sollte sich jeder einmal ansehen, welche Geräte er in der Wohnung hat, wie alt und ob diese technisch noch in Ordnung sind und in welchem Umfang diese genutzt werden. „Einen hohen Energiebedarf haben alle Stand-by-Geräte. Klassiker sind nicht nur Fernseher oder Radios. Immer öfter haben auch Waschmaschinen und Geschirrspüler Stand-by-Verbräuche, die man natürlich auf den ersten Blick nicht sieht“, so Veit. Hier sieht der Experte großes Potenzial, Energie und Geld zu sparen. „Zweiter Punkt sind alle Netzteile, die man in der Steckdose lässt, wie die elektrische Zahnbürste oder das Handyladeteil. Das sind zwar geringe Verbräuche, aber wenn man das auf den Wohnungsbestand deutschlandweit mal hochrechnen würde, sind das immense Summen.“ Wer nach einem Gebäudecheck und den Empfehlungen der Energieberater tatsächlich eine größere Sanierungsmaßnahme in Angriff nehmen möchte, könnte noch einen Detailcheck anfordern. Dabei würde der Experte auch Tipps geben, wie im Falle einer energetischen Sanierung Fördermittel des Bundes beantragt werden könnten.

Gebäudechecks für die ersten 240 Interessenten kann die VZ bis Projektende im August 2020 anbieten. Laut Bürgermeisterin Schöttler stellt der Bezirk darüber hinaus eigene Mittel zur Verfügung.

Termine zur kostenfreien Energieberatung unter Telefon 21 48 52 46. Alle Infos auch unter https://bwurl.de/14c0.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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