Wirtschaft und Natur im Einklang
Unternehmensnetzwerk Motzener Straße spendet Bäume für Streuobstwiese – weitere sollen folgen

Schippen in Arbeitskleidung oder im Anzug - egal, wenn das Ergebnis stimmt. | Foto: Philipp Hartmann
9Bilder
  • Schippen in Arbeitskleidung oder im Anzug - egal, wenn das Ergebnis stimmt.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Als am 20. September Millionen Menschen weltweit für den Klimaschutz gestreikt haben, ist auch in Marienfelde ein Zeichen gesetzt worden. Hinter dem Bauhaus-Baumarkt am Nahmitzer Damm wurden die ersten Bäume gepflanzt, die lokale Unternehmen gespendet haben. Es soll nur der Anfang sein.

Die auf der Streuobstwiese zur Beweidung eingesetzten Schafe schauten sich das Treiben lieber aus der Entfernung an. Da hatte Ranger Björn Lindner von der Naturwacht bereits ein 70-Liter-Paket Pflanzerde geleert und die Spaten verteilt. Gemeinsam mit der Gartenfachfirma „GrünConcept“, dem ersten Vorsitzenden des Unternehmensnetzwerks Motzener Straße, Ulrich Misgeld, sowie weiteren Beteiligten des nahen Gewerbegebiets ging es an die Arbeit. Nun stehen zwei neue Apfelbäume auf der Fläche. Sie gehört dem Land Berlin, ist jedoch von Bauhaus gepachtet und wird über das eigene Regenwasserauffangbecken bewässert. Seit 2018 kümmert sich das Team der Naturschutzstation Marienfelde um die Bewirtschaftung. In den kommenden Wochen sollen acht weitere Bäume hinzukommen. Björn Lindner plant auf der Wiese einen Mix aus Kirsch-, Pflaumen-, Quitten- und Birnbäumen.

Das Geld dafür hat das Unternehmensnetzwerk gesammelt und extra einen Fonds eingerichtet. Mit dem Startvolumen von 10 000 Euro können zunächst zehn Bäume gekauft und gepflegt werden. Aus dem Kreis der Unternehmen habe sich laut Ulrich Misgeld das Bedürfnis entwickelt, einen konstruktiven Beitrag für das Klima zu leisten. „Das wächst noch weiter“, ist er sicher. Auch die Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land sponserte bereits zwei Bäume. Für den Ranger ergeben sich auf diese Weise neue Möglichkeiten, den Bereich als artenreichen Lebensraum weiterzuentwickeln und damit die biologische Vielfalt zu fördern. „Durch die Obstbaumpflanzungen wollen wir die Sortenvielfalt erhöhen und damit auch einen Beitrag zum Erhalt ‚Alter Sorten‘ in unserer Kulturlandschaft leisten“, erklärt er. „Dies ist ein aktiver Beitrag zur CO₂-Reduktion.“ Darüber hinaus bemüht sich das Unternehmensnetzwerk um einen Klimamanager für das Gebiet.

Mitte April soll die Streuobstwiese in voller Blüte stehen. „Mir ist es wichtig, dass wir den regionalen Schulen und Kindergärten die Möglichkeit geben, kennenzulernen, dass der Apfel am Baum wächst und nicht aus einer Plastiktüte im Einkaufsmarkt kommt“, betont Björn Lindner, der auch Privatpersonen als Spender ansprechen möchte. Beim Besuch der Grünfläche könne jeder sehen, dass das Geld sinnvoll genutzt werde.

Für die von der Naturwacht dort eingesetzten „ökologischen Wiesenmäher“ werden zugleich für das kommende Jahr Schafspaten für 25 Euro im Monat oder 300 Euro im Jahr gesucht. Der gemeinnützige Verein kann davon beispielsweise Tierarztkosten begleichen und Futter kaufen, was seit einigen Jahren immer wichtiger wird. „Heuballen werden nicht günstiger, weil die Ernten ausfallen“, so der Ranger. „Unser Spendenaufruf dient auch dazu, dass wir diese Tiere erhalten können. Das sind alles alte Nutztierrassen wie Landschafe, Moor- und Heidschnucken.“

Wer einen Baum spenden oder Schafspate werden möchte, kann die Naturwacht am Diedersdorfer Weg unter Tel. 75 77 47 66 und buero@naturwachtberlin.de erreichen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 242× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 209× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 126× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 236× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.569× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.