Bevölkerung wächst stärker
Senatsverwaltung stellt neue Prognose vor

Unter anderem die 423 neuen Wohnungen in neun Häusern der Gesobau an der Tangermünder Straße zeigen, wie schnell der Bezirk wächst. | Foto:  hari
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Bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung liegen neue Prognosen für die Entwicklung der Bevölkerungszahlen bis 2030 vor. Mit Berlin wächst auch der Bezirk weiter.

Der Bezirk wächst nach den Prognosen sogar stärker als noch vor wenigen Jahren erwartet. 2016 gingen die Statistiker in ihrer mittleren Prognosevariante noch davon aus, dass Marzahn-Hellersdorf im Jahr 2030 voraussichtlich 279 000 Einwohner haben wird. Diese Zahl wird in dem aktuellen Bericht mit 288 000 ein ganzes Stück nach oben korrigiert.

Allerdings ist auch diese Zahl mit Vorsicht zu genießen. Nach den Prognosen der Statistiker müsste die Bevölkerungszahl des Bezirks noch in diesem Jahr auf 274 000 wachsen. Laut den aktuellen Zahlen von Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) ist der Stand der Einwohner des Bezirks aktuell aber bei 270 000. Dennoch sind die Daten eine wichtige Grundlage für die Planungen. Sie fließen ein in Überlegungen, wie künftige Verkehrsströme bewältigt werden sollen, wo neue Wohnungen, Kitas, Schulen oder Pflegeheime gebraucht werden.

Nach den aktuellen Trends wird die Bevölkerungszahl im Bezirk am stärksten in Hellersdorf wachsen. Der Anteil der unter 18-Jährigen nimmt in den Siedlungsgebieten am stärksten zu. Der Anteil der Menschen im arbeitsfähigen Alter sinkt merklich, außer in Hellersdorf. Dagegen steigt der Anteil der über 65-Jährigen fast überall.

Das Bezirksamt hat versucht, sich sich auf das Wachstum einzustellen. 2015 wurde ein Soziales Infrastrukturkonzept entwickelt, um für den Bau von Gebäuden nötige Flächen sichern zu können. Gegenwärtig wird laut Pohle das Infrastrukturkonzept überarbeitet. Den Schwerpunkt bildeten Kitas und Schulen sowie unter anderem Grünflächen. Hierfür reichten die Daten des Senats aber nicht aus, sondern würden kleinteiligere Prognosen benötigt.

Die aktuellen massiven Probleme mit der Überbelegung von Schulen führt die Bürgermeisterin auf Planungsfehler in der Abstimmung zwischen Senat und Bezirk zurück. „Es hätten in der vergangenen Legislaturperiode die Weichen in der Infrastrukturplanung gestellt werden müssen, allerdings war insbesondere die Schulnetzplanung nicht an der zu erwartenden Bevölkerungsentwicklung orientiert,“ erklärt sie. „Wenn solche Probleme auftauchen, muss der Bezirk schneller reagieren können“, sagt der CDU-Abgeordnete Mario Czaja. Es könne nicht sein, dass das Bezirksamt beispielsweise zum Aufstellen von Schulcontainern die doppelte Zeit wie andere Bezirke brauche. Das ginge allerdings nicht mit einem notorisch personell unterbesetzten Bauamt.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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