Gewalt an Schulen in Marzahn-Hellersdorf
Bezirksschülerausschuss: „All das beunruhigt uns sehr“

Es sind dramatische Worte, mit denen der Bezirksschülerausschuss (BSA) auf die Situation in den Schulen im Bezirk aufmerksam macht. Dort gebe es leider viele Fälle von Gewalt.

„Das konnten auch unsere Mitglieder so bestätigen und berichten von vielen grausamen Fällen, angefangen bei Rassismus und Mobbing bis hin zu Sexismus und Vergewaltigungen“, erklärte der BSA. Verschiedenste Personen- und Gesellschaftsgruppen würden diskriminiert. Vor allem Rassismus und Sexismus seien große Probleme und würden vereinzelt durch Klassizismus und Religionsfeindlichkeit ergänzt. „All das beunruhigt uns sehr und wir erhoffen uns vom Bezirksamt, dass dieses aktiv dagegen vorgeht und Maßnahmen einleitet, um diese Probleme zu bekämpfen, denn leider ist dies bislang nicht in ausreichender Form passiert."

In der Bezirksverordnetenversammlung hatte Schulstadtrat Torsten Kühne (CDU) auf Anfrage von 152 Gewaltmeldungen an den Schulen im Bezirk allein in der Zeit vom Schuljahresbeginn bis Anfang Dezember berichtet. Dabei sei in sieben Fällen zusätzlich Mobbing, jedoch in keinem der Fälle Rassismus angezeigt worden. „Über die Drogenproblematik existieren angeblich keine Daten, beziehungsweise wollte das Schulamt uns hierrüber keine Auskünfte geben. Auf Grundlage von Berichten unserer Mitglieder gehen wir aber davon aus, dass hier nur versucht wird, ein großes Problem zu vertuschen und wir verurteilen diese Praxis scharf“, kommentierte der BSA. Mitglieder würden außerdem von wenig Respekt für Menschen aus der LGBTQIA+-Community erzählen.

Es lasse sich laut BSA feststellen, „dass wir ein viel zu großes Problem mit Rassismus, Sexismus, Mobbing, Religionsfeindlichkeit und mangelnder LGBTQIA+-Akzeptanz haben und dieses Problem so schnell wie möglich lösen müssen“. Torsten Kühne hatte in der BVV unter anderem auf das Schulpsychologische und Inklusionspädagogische Beratungs- und Unterstützungszentrum (SIBUZ), auf Fachtage und Informationsveranstaltungen, Fallberatungen und Schulungen in den Schulen zu Themen wie Mobbing, Krisenmanagement, Tod und Trauer, Antidiskriminierung und Demokratiebildung verwiesen. „Also ich glaube, schon die Aufzählung zeigt, dass einiges auch präventiv bei diesem Thema passiert", hatte der Schulstadtrat betont.

Die SPD-Fraktion in der BVV forderte dagegen das Bezirksamt in einem dringlichen Antrag auf, die Berichte über Gewalt an den Schulen im Bezirk aufzuarbeiten und geeignete Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. "Die derzeitigen Maßnahmen werden wenig oder gar nicht von den Schulen abgerufen oder sie kommen schlicht nicht bei den Schülerinnen und Schülern an", erklärte die bildungspolitische Sprecherin Stephanie Inka Jehne. "Es liegt in der gemeinsamen Verantwortung des Bezirksamtes und der Senatsebene, im Dialog mit den Schulen Lösungsansätze zu finden, um die vom BSA geschilderten Probleme schnellstmöglich anzugehen und sowohl die vorhandenen, mitunter auch neue Programme zur Gewalt- und Drogenprävention umzusetzen“, teilte Anne Thiel-Klein, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, mit.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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