Bibliothekshelfer müssen gehen
Jobcenter genehmigt keine neuen Stellen

Eva Schmidt arbeitet gern als Bibliothekshelferin am Victor-Klemperer-Kolleg. Auf Anweisung des Jobceters muss sie schon Ende Januar gehen.  | Foto: hari
3Bilder
  • Eva Schmidt arbeitet gern als Bibliothekshelferin am Victor-Klemperer-Kolleg. Auf Anweisung des Jobceters muss sie schon Ende Januar gehen.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Für einige Schulbibliotheken im Bezirk hat das Jahr nicht gut begonnen. Sie werden wohl spätestens zum Schuljahresende ihre Bibliothekshelfer verlieren.

Bibliothekshelfer unterstützen seit 2012 Schulen im Bezirk beim Aufbau und Betrieb ihrer Büchereien. Dabei handelt es sich in der Regel um Langzeitarbeitslose, die in vom Jobcenter geförderten Projekten arbeiten. Damit wird zu Ende des laufenden Schuljahrs Schluss sein. Das Jobcenter fördert ohnehin, unter anderem wegen der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt, immer weniger sogenannte Arbeitsgelegenheiten. Nun sind vom Schrumpfen der MAE-Stellen zwölf Schulen mit ihren Bibliotheken betroffen.

Ein Beispiel ist das Victor-Klemperer-Kolleg. An der Bildungseinrichtung an der Martha-Arendsee-Straße können junge Erwachsene das Abitur ablegen. Dort wurde während der zurückliegenden acht Jahre eine leistungsfähige Bibliothek aufgebaut. Sie umfasst 55 000 Bücher, mehr als manche öffentliche Bibliothek hat. Die Arbeit wird von zwei Bibliothekshelferinnen gemacht. Eine davon finanziert die Schule über das Bonusprogramm des Senats. Damit fördert das Land Schulen an sozialen Brennpunkten. Diese Helferin darf vorerst bleiben. „Das ist unser Glück, sonst müssten wir die Bibliothek schließen“, sagt Victor Wolter. Der Physiklehrer war für den Aufbau der Bibliothek fachlich verantwortlich. Nun sieht er die Früchte dieser Arbeit bedroht.

Die andere Bibliothekshelferin ist Eva Schmidt. Die Russlanddeutsche ist eigentlich Hebamme. Ihr Abschluss wurde in Deutschland nicht anerkannt. Sie ist seit sieben Jahren arbeitslos und seit Mai 2019 an der Schule. Schmidt muss sogar schon Ende Januar gehen, ein halbes Jahr früher als die anderen Bibliothekshelfer im Bezirk. „Arbeit hat das Jobcenter für mich auch nicht, sondern wahrscheinlich nur weiter eine neue Bildungsmaßnahme“, erzählt sie. Die Arbeit habe ihr Freude gemacht, sie habe Kontakt mit Menschen gehabt, neue Technik kennen gelernt und auch ihr Deutsch verbessern können. „Wir müssen auf alle Fälle die Öffnungszeiten merklich verkürzen, wenn Frau Schmidt geht“, erklärt Wolter.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 807× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 806× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 501× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 987× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.889× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.