Bezirksmuseum zeigt Fundstücke von Ausgrabungen auf dem IGA-Gelände

Zu den Ausstellungsstücken gehört ein fast vollständig erhaltenes Henkelgefäß aus Ton aus der vorrömischen Eisenzeit. | Foto: hari
  • Zu den Ausstellungsstücken gehört ein fast vollständig erhaltenes Henkelgefäß aus Ton aus der vorrömischen Eisenzeit.
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Marzahn. Im Bezirksmuseum ist eine neue Ausstellung zur Frühgeschichte des Bezirks zu sehen. Sie zeigt Fundsachen, die im Zusammenhang mit den Bauarbeiten zur IGA entdeckt wurden.

Auf Schautafeln zeigt das Museum, wie mit den gefundenen Gegenständen gearbeitet wurde. Es sind Abbildungen eines Rennofens und eines Grubenbrandofens, eines Teergrubenmeilers und eines Ofens zu sehen, der zum Trocknen von Getreide und dem Backen dienen konnte. Deren Funktionsweise wird bildhaft erläutert.
Auch einen anderen Aspekt der Geschichte forderten die Ausgrabungen zutage. An einer Stelle wurde rund eine Tonne Schrott aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, darunter 350 Kilogramm Munition. Reste von vier Flakstellungen, eines Kampfgrabens und Deckungslöcher weisen darauf hin, dass hier Kämpfe stattgefunden haben.
Die Ausstellung mit dem nüchternen Titel „Fundsachen“ vervollständigt das Bild von der Besiedlung Marzahns seit der frühen Bronzezeit. Fazit: Hier haben schon seit Frühzeiten Menschen gewohnt und gearbeitet. Gerade hier, wo der Besucher über das IGA-Gelände schlendert, unterhielten die alten Germanen Werkstätten.
Das mit der IGA ins Visier genommene Gebiet befindet sich im südlichen Teil der Gärten der Welt, nördlich des Marzahn-Biesdorfer Grenzgrabens. Es zieht sich etwa von der Seilbahnstation am Blumberger Damm bis zum Kienberg und umfasst rund 15 000 Quadratmeter. Bevor es den Gärten der Welt hinzugefügt wurde, war hier landwirtschaftliche Nutzfläche.
Die Ausgrabungen in den Jahren 2013/14 schlossen an frühere Ausgrabungen aus den Jahren von 1976 bis 1979 an. Letztere fanden im Zusammenhang mit der Erschließung des Wohngebietes westlich des Blumberger Damms statt. Schon damals ließ sich eine Besiedlung seit der frühen germanischen Eisenzeit um etwa das Jahr 500 vor unserer Zeitrechnung bis zur frühslawischen Periode im 7. und 8. Jahrhundert nachweisen.
Die Wohnbesiedlung konzentrierte sich allerdings auf die Flächen westlich des Blumberger Damms. Der 2013 und 2014 untersuchte Bereich östlich des Blumberger Damms wies dagegen hauptsächlich Spuren von Gruben zur Vorratshaltung und zur Entsorgung auf. Keramik-und Eisenfunde weisen darauf hin, dass hier Werkstätten der germanischen Siedlung waren. Ein fast vollständiger Henkeltopf wurde entdeckt, der wahrscheinlich der Vorratshaltung diente. Zwei aus Feldsteinen errichtete Anlagen zum Trocknen von Getreide konnten geborgen werden, außerdem Reste einer Teerschwele. hari
Die Ausstellung „Fundsachen“ ist bis zum 5. November im Haus 2 des Bezirksmuseums, Alt-Marzahn 55, 54 79 09 21, Mo-Fr und So von 11 bis 17 Uhr zu sehen.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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