Die 90er-Jahre kehren zurück
Das Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf lässt die Jugendkultur rund um Graffiti neu aufleben

Das Titelmotiv der Ausstellung zeigt die Dessauer Breakdance-Crew "Syntonic Force" mit einem sogenannten Backpiece (Graffiti auf der Rückseite der Jacke), gemalt von Bork Schaetz alias "Syntonic Bork" um 1988. | Foto: Archiv Nico Raschick
  • Das Titelmotiv der Ausstellung zeigt die Dessauer Breakdance-Crew "Syntonic Force" mit einem sogenannten Backpiece (Graffiti auf der Rückseite der Jacke), gemalt von Bork Schaetz alias "Syntonic Bork" um 1988.
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Der Film „Beat Street“ kam im Sommer 1985 in die ostdeutschen Kinos und markierte den Beginn einer Hip-Hop-Jugendkultur in der DDR. Breakdance und Graffiti als Elemente der Hip-Hop-Szene wurden populär und breiteten sich aus. Die neue Ausstellung im Bezirksmuseum greift dieses Thema auf.

Eine Graffitiszene, bestehend aus Crews, die sich zusammenschlossen und auf den Straßen sprühten, bildete sich nach dem Mauerfall. Marzahn und Hellersdorf boten in den 90er-Jahren dafür perfekte Voraussetzungen, wie die Kuratoren der Ausstellung „#born to graff. Graffiti in Marzahn-Hellersdorf“, Annika Hirsekorn und Niko Dierchen, betonen. Damals habe es unzählige graue Betonflächen sowie eine Jugend gegeben, die nach Perspektiven und Identität suchte und sie in der Graffitikunst fand.

In der Ausstellung werden unter anderem die Fragen beantwortet: Was steckt hinter dieser Jugendkultur? Was trieb und treibt Jugendliche an, mehr oder weniger illegal den öffentlichen Raum in Anspruch zu nehmen? Wie gingen Staat und Gesellschaft zu unterschiedlichen Zeiten damit um? Ist Graffiti politisch, Kunst oder Vandalismus? Thematisiert wird die Geschichte dieser Jugendkultur. Außerdem werden Schlüsselbegriffe aus der Graffiti-Szene erläutert.

Im Zentrum der Präsentation stehen Graffiti, die damals auf Wände entlang von Bahnlinien und auf Züge gesprüht worden sind. Zudem wurde eine Graffitiwand extra für diese Ausstellung angefertigt. In Texten sowie bei Hör- und Videostationen kommen zugleich Akteure der Szene zu Wort. Besucher sollen auf diese Weise in die Zeit der 90er-Jahre eintauchen können. Zum ersten Mal für eine Ausstellung im Bezirksmuseum gibt es begleitend auch Texte in leichter Sprache und Videos in Gebärdensprache.

Die Ausstellung „#born to graff. Graffiti in Marzahn-Hellersdorf“ wird am Freitag, 16. September, um 18 Uhr im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf (Haus 1), Alt-Marzahn 51, eröffnet und ist bis 10. Februar 2023 von Mo bis Fr 10-18 Uhr zu sehen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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