Gott und die Welt im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf

Die aus dem frühen 17. Jahrhundert stammende Taufschale aus Messing aus der alten Marzahner Dorfkirche ist nach längerer Zeit wieder einmal in Marzahn zu sehen. | Foto: hari
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Marzahn. Einblicke in den Zusammenhang von Kirche und Alltagsleben gibt das Bezirksmuseum in einer neuen Ausstellung aus Anlass des 500 Jahre alten Reformationsjubiläums. Die Schau schlägt den Bogen von der Vergangenheit bis zur Gegenwart.

„Gott und die Welt“  lautet der Titel. Er ist ein Hinweis auf den vielschichtigen Zusammenhang zwischen Kirchenleben und dem Leben der Menschen in der Geschichte des Bezirks. Die Ausstellung geht aber zeitlich weit darüber hinaus. So informiert die Schau nicht nur über die Vorgänge rund um die Reformation, sondern erzählt auch von neuen Glaubensrichtungen im Bezirk wie unter anderem die Einweihung der russisch-orthodoxen Kirche an der Allee der Kosmonauten im Jahr 2014.

Im Mittelpunkt der Schau stehen jedoch die Kirchengemeinden in den Ortsteilen des Bezirks. Sie hatten seit der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Anfang des vergangenen Jahrhunderts großen Einfluß auf das Alltagsleben der Menschen. Dazu gehörte natürlich die Schulbildung aber auch Feiern, wie Hochzeiten und Begräbnisse. Der wöchentliche Kirchenbesuch war bis zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts für die Bewohner der Dörfer quasi obligatorisch.

Die Kuratoren der Ausstellung beschränken die Darstellung nicht auf eine reine Chronologie der Ereignisse. Sie verteilten das Geschehen schwerpunktartig auf drei Räume. In einem wird die Baugeschichte der Kirchen dargestellt. Sie beginnt mit dem Bau der Pfarrkirchen in Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf gegen Ende des 13. Jahrhunderts. In diesem Raum ist auch der Innenraum einer Kirche mit Altar und Sitzbänken nachgestaltet. „Viele Menschen wissen gar nicht mehr, wie eine Kirche von innen aussieht“, sagt Dorothee Ifland, die Leiterin des Bezirkusmuseum.

In der Ausstellung werden zahlreiche Leihgaben von Kirchengemeinden des Bezirkes und von Privatpersonen erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Es sind außer Bibeln, Kirchen- und Gesangbüchern auch liturgische Geräte wie Abendmahlskelche oder Weihrauchgefäße und liturgische Gewänder zu sehen. Besonders sehenswert sind unter anderem Fragmente von historischen Kirchenfenstern. hari

Die Ausstellung zur Kirchengeschichte ist bis August 2018 in Haus 1 des Bezirksmuseums, Alt-Marzahn 51, Mo bis Fr, 11-17 Uhr zu sehen. Mehr Informationen auf www.museum-marzahn-hellersdorf.de.
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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