Marzahner Mühle läuft nach Instandsetzung viel besser
"Holz arbeitet nun einmal und solche Instandsetzungen sind nach einer gewissen Zeit bei jeder Mühle nötig", sagt Müller Jürgen Wolf. Eine Rolle bei der Entscheidung für die Instandsetzung spielte auch die zunehmende Zahl von Stürmen, die in den zurückliegenden Jahren Europa heimsuchten. Er verweist auf die Schäden, die der Orkan "Christian" Ende Oktober des vergangenen Jahres bei einer Mühle in Ostfriesland angerichtet hatte. Dort war der ganze Mühlenkopf samt Flügeln abgeworfen worden. Der Schaden betrug 300 000 Euro.
Die Marzahner Mühle wird im Mai 20 Jahre alt. Eine Instandsetzung hätte ohnehin angestanden, sagt der Müller. Dank seines Geschicks konnten aber die Kosten gering gehalten werden. Nur 5000 Euro musste das Bezirksamt als Eigentümer der Mühle investieren. Und dieses Geld, darauf ist Jürgen Wolf besonders stolz, hat er durch Einnahmen aus dem Mühlenbetrieb erwirtschaftet. Neben dem Mahlen von Mehl bringen unter anderem die Hochzeiten in der Mühle etwas Geld. Zudem können Besucher etwas in einen Spendenkasten am Eingang der Mühle werfen.
Jürgen Wolf setzte Klammern und Ringe aus Eisen von drei Zentimetern Stärke ein und befestigte sie mit Schrauben im Eichenholz im Gebälk der Mühle. Die Operation gelang und die auseinanderstrebenden Balken wurden wieder zusammengepresst.
Eine helle Stelle am Zugang zur Treppe zeigt an in welchem Maße: drei Zentimeter. Für Müller Wolf zählen nicht die Zentimeter sondern einzig der neue Klang im Mühlenwerk. "Es läuft wieder viel ruhiger", verkündet er voller Stolz. Auch hat sich die Sicherheit und die Mahlkraft erhöht.
Fast 100 000 mal drehten sich die Flügel der Bockwindmühle von Anfang Januar bis Ende März. Das ist so viel im ganzen vergangenen Jahr. Und das Drehen der Windflügel macht die Mühle ja erst zu einer Attraktion.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.