Vor 300 Jahren wurde an der Straße Alt-Marzahn das erste Schulhaus gebaut

Die erste Marzahner Schule befand sich zwischen der evangelischen Kirche und dem Gebäude des Bezirksmuseums. | Foto: hari
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Das Dorf Marzahn bekam vor 300 Jahren seine erste Schule. Die Spuren des Schulbaus lassen sich jedoch nur noch in alten Akten finden.

Man weiß jedoch, wo dieses Schulgebäude gestanden hat. Der Platz liegt zwischen der evangelischen Kirche und dem Bezirksmuseum am alten Dorfanger, der Straße Alt-Marzahn.

Ende September 1717 erließ Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. den allgemeinen „Schulzwang“ für sein Herrschaftsgebiet. Schon am 27. Januar 1718 wurde verfügt, dass auch Marzahn ein Schulhaus bekommen solle. Am 16. Februar wies die Kurmärkische Amtskammer Köpenick den Kauf des nötigen Bauholzes an. Das Schulhaus sollte am Rande des Kirchhofes entstehen. Für den Bau einer Kirchhofsmauer wurde gleichfalls Geld bereitgestellt. Das Schulhaus wurde noch im gleichen Jahr fertiggestellt.

Das Gebäude war allerdings bescheiden. Nach den in den Akten niedergelegten Abmaßen war es nur rund zehn Meter lang und etwas mehr als acht Meter breit. Neben dem Schulmeister lebte zunächst auch noch der Gänsehirt und der Schuhflicker des Dorfes hier. Der Unterricht fand im Wohnzimmer des Schulmeisters statt.

Aus den Unterlagen geht hervor, dass im Zusammenhang mit Reparaturarbeiten im Jahre 1775 die Schulstube erweitert und eine kleine Kammer angebaut wurde. Auch diese Kammer wurde für den Unterricht genutzt.

1770 bekam Marzahn ein zweites Schulhaus. Hierfür wurde der reformierten Gemeinde in Marzahn eine Tagelöhnerkate am Anger zur Verfügung gestellt. Die Gemeinde bestand aus Pfälzer Kolonisten, die von Friedrich II. nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) angesiedelt wurden. Auf dem Grundstück Alt-Marzahn 66 steht heute ein Wohnhaus aus dem Jahr 1860.

Die reformierten und die lutherische Kirche wurde nach 1815 im Deutschen Bund miteinander vereint. Ein neues, großes Schulhaus für alle Marzahner Kinder wurde aber erst 1911/12 nach Plänen des Lichtenberger Baumeisters Paul Tarruhn errichtet. Es fungierte bis 1978 als Schulgebäude und nach seiner Restaurierung ist es seit 1999 Sitz des Bezirksmuseums mit der Adresse Alt-Marzahn 51.

Der Platz für den Schulneubau hatte sich ergeben, weil die 1830 in Marzahn gegründete unierte Gemeinde die baufällige mittelalterliche Feldsteinkirche im Jahr 1874 hatte abreißen lassen. Inzwischen war 1871 auf der anderen Seite der ersten Marzahner Schule die neue Kirche eingeweiht worden.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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