Arzt-Sprechstunde direkt im Flüchtlingsheim

Hans-Dieter Rosenthal und seine Helferin Christiane Saupe bieten zwei Mal in der Woche eine Sprechstunde für Flüchtlinge  an. Dazu hat der Vivantes-Konzern einen Medpunkt im Flüchtlingsheim an der Bitterfelder Straße eingerichtet. | Foto: hari
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  • Hans-Dieter Rosenthal und seine Helferin Christiane Saupe bieten zwei Mal in der Woche eine Sprechstunde für Flüchtlinge an. Dazu hat der Vivantes-Konzern einen Medpunkt im Flüchtlingsheim an der Bitterfelder Straße eingerichtet.
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Marzahn. Flüchtlinge sind wie alle anderen Menschen auf ärztliche Hilfe angewiesen. Deshalb hat der Krankenhaus-Konzern Vivantes im Flüchtlingsheim an der Bitterfelder Straße einen sogenannten Medpunkt eingerichtet.

Insgesamt gibt es vier Medpunkte in Berlin. Darin bieten Ärzte medizinische Versorgung an und entlasten damit die umliegenden Praxen. Denn allein schon einen erkrankten Flüchtling zu einem Arzt zu beleiten, ist eine Herausforderung. Wie kommt er dorthin? Kann und muss ihn jemand begleiten? Wie soll die Verständigung mit dem niedergelassenen Mediziner erfolgen? Eine Dolmetscherstunde ist teuer. Wie reagieren die anderen Patienten, wenn ein Flüchtling schneller vorgelassen wird, um Dolmetscherkosten zu sparen?

Um solche Fragen und Probleme nicht aufkommen zu lassen betreuen der Arzt Hans-Dieter Rosenthal und die Helferin Christiane Saupe die Flüchtlinge im Heim an der Bitterfelder Straße. Die gelernte Mechatronikerin hat einige Semester Medizin studiert. Sie kommt täglich ins Heim, berät Flüchtlinge in Gesundheitsfragen, leistet medizinische Hilfe im Notfall und assistiert während der Sprechstunden.

Rosenthal hat montags und donnerstags von 9 bis 13 Uhr, Sprechstunden. Seine Praxis befindet sich in einer Flüchtlingswohnung im Heim. Rosenthal ist eigentlich Onkologe und Internist. Hier erledigt er den Job einer Rettungsstelle und eines Hausarztes. Wenn er es als medizinisch notwendig ansieht, überweist er die Patienten an einen Facharzt.

Die häufigsten Beschwerden bei den Flüchtlingen sind Erkältungen, abdominale Erkrankungen und psychische Probleme. „Vieles lässt sich auch hier gut behandeln“, sagt er. Die Verständigung funktioniere problemlos: „Die Zeichensprache ist international und die reicht in den meisten Fällen, um eine erste Diagnose zu treffen.“

In dem Flüchtlingsheim an der Bitterfelder Straße leben gegenwärtig 500 Menschen. Gleich nebenan betreibt das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk ein Heim für etwa die gleiche Anzahl von Menschen. Der Medpunkt ist zudem zuständig für die Flüchtlingsunterkunft der Volkssolidarität im ehemaligen Griesinger-Krankenhaus. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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