Kulturbeirat fordert mehr Geld für Träger von Kultureinrichtungen

Die Vorsitzende des Kulturbeirats, Barbara Kellerbauer (links), übergab Kulturstadträtin Juliane Witt (Die Linke)  Mitte Juli das Positionspapier des Beirates bei einer Veranstaltung im Kulturzentrum „Die Kiste“. | Foto: hari
  • Die Vorsitzende des Kulturbeirats, Barbara Kellerbauer (links), übergab Kulturstadträtin Juliane Witt (Die Linke) Mitte Juli das Positionspapier des Beirates bei einer Veranstaltung im Kulturzentrum „Die Kiste“.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn-Hellersdorf. Die Parteien versprechen in ihren Wahlprogrammen fast alle, die Lebensqualität im Bezirk verbessern zu wollen. Hierzu gehöre auch der Ausbau der kulturellen Angebote. Die Realität sieht anders aus.

In einem Positionspapier umreißt der Kulturbeirat des Bezirks die schwierige Lage, in der sich fast alle Kultureinrichtungen befinden. „Der Erhalt und die Fortführung der kulturellen Angebote in freier Trägerschaft sind stark gefährdet“, heißt es. Die Warnung, „Land unter“, war in dieser Deutlichkeit bisher nicht zu vernehmen. Sie gibt den Klagen der Träger der Kultureinrichtungen ein neues Gewicht und eine neue Qualität. „Wir hoffen, dass die Parteien wenigstens kurz vor den Wahlen sich endlich auch unserer Probleme annehmen oder spätestens danach“, sagt die Kulturbeiratsvorsitzende, die Sängerin Barbara Kellerbauer.

Der Bezirk gab den größten Teil der kommunalen Kultureinrichtungen zwischen 2002 und 2003 in die Hände freier Träger. Der Verein Agrarbörse Deutschland Ost übernahm beispielsweise das Kulturgut Marzahn und vor wenigen Jahren das Kunsthaus Flora. Die derArt gGmbH betreibt das Kulturzentrum „Die Kiste“ und die Jugendkunstschule am Kummerower Ring.

Das bis dahin vom Bezirksamt bezahlte Personal konnte auf dem Papier eingespart und die Arbeit flexibler gestaltet werden. Die neuen Träger bekamen Zusagen für die Finanzierung der Einrichtungen, die vom Bezirksamt auch weitgehend eingehalten wurden.

Die steigenden Betriebskosten können die Träger aber trotz angepasster Zuwendungen nicht mehr bezahlen. Außerdem fließen zusätzliche Einnahmequellen wie Arbeitsmaßnahmen des Jobcenters längst nicht mehr in dem Maße wie in der Vergangenheit.

„Wir verleiten unsere Mitarbeiter zur Selbstausbeutung und kommen doch nicht aus unseren Problemen raus“, sagt Dieter Lauf, langjähriger Geschäftsführer der Agrarbörse und Mitglied des Kulturbeirates. Er war federführend an der Formulierung des Positionspapiers beteiligt. Durch die unzureichende Finanzierung durch die Politik könnten die Einrichtungen nicht mehr kostendeckend arbeiten, es fehle an Geld für Investitionen und die Ausstattung mit Personal und Technik sei mangelhaft. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 250× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.010× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 660× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.150× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.