Ortsumfahrung Ahrensfelde: Bund ist der "Trog" zu teuer

Der "Trog" (hier im Modell) ist umstritten. Günter Beckert von der Marzahner Bürgerinitiative plädiert für eine Neuplanung der Ortsumfahrung. | Foto: hari
  • Der "Trog" (hier im Modell) ist umstritten. Günter Beckert von der Marzahner Bürgerinitiative plädiert für eine Neuplanung der Ortsumfahrung.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn. Der Bau der Ortsumfahrung Ahrensfelde steht vor dem Aus. Bezirkspolitiker fordern, den Ausbau der Klandorfer Straße aufzugeben und mit den Planungen völlig neu zu beginnen.

Das Nadelöhr auf der B158 beginnt an der Berliner Stadtgrenze, an der Ortseinfahrt nach Ahrensfelde. Der Verkehr sucht sich Schleichwege, wie über die Hohenwalder Straße. Hier gilt Tempo 30, aber viele Autofahrer halten sich nur daran, wenn wieder einmal Stau ist. Das ist besonders an Wochenenden oft der Fall. "Der Rückstau erstreckt sich regelmäßig auf rund einen Kilometer", berichtet Anwohner Bernd Riemer.

Auf eine Besserung in absehbarer Zeit können Autofahrer und Anwohner nicht hoffen. Der Brandenburger Landesbetrieb Eberswalde lässt die Planungen für die 2,6 Kilometer lange Ortsumfahrung Ahrensfelde seit dem vergangenen Jahr ruhen. "Das Bundesverkehrsministerium verlangt Änderungen bei der Finanzierung", sagt Jürgen Rühle vom Landesbetrieb, unter dessen Regie die Planungen im Auftrag der beiden Länder Berlin und Brandenburg erfolgen. Streitpunkt ist der sogenannte Trog in der Klandorfer Straße. Hier soll die Ortsumfahrung tiefer gelegt werden. Anwohner befürchten sonst erhebliche Lärmbelästigungen von den mehr als 30 000 Kraftfahrzeugen pro Tag. Das Bundesverkehrsministerium und auch der Bundesrechnungshof halten das Bauwerk jedoch inzwischen für überflüssig. Somit müsste das Land Berlin womöglich die Kosten von zwei Millionen Euro für den Trog alleine tragen, weil das Bauwerk auf Berliner Gebiet liegt. Der Senat hatte indes gerade die Trog-Lösung bevorzugt, um sich überhaupt nicht an den rund 40 Millionen Euro Gesamtkosten beteiligen zu müssen.

Unabhängig davon reicht Anwohnern in Ahrensfelde und in Marzahn-Nord der Schallschutz nicht aus. Bei der Beteiligung der Öffentlichkeit im vergangenen Jahr gab es 1500 Einwendungen. "Es ist an der Zeit, neue Überlegungen zur Ortsumfahrung anzustellen", sagt daher zum Beispiel Günter Beckert von der Marzahner Bürgerinitiative. Diese Meinung teilt mit ihm Christian Gräff (CDU), Stadtrat für Stadtentwicklung. Und der Linke-Abgeordnete Wolfgang Brauer weiß auch schon wie. Seine Forderung lautet: "Das Bezirksamt sollte gegenüber dem Senat die Initiative ergreifen."

Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 183× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 957× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 615× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.109× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.996× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.