Senat stockt Hilfsmittel auf
Der Verein Julateg eröffnet neue Beratungsstelle für Schuldner in Marzahn-Nord

Irena Rykala ließ zur Eröffnung der Beratungsstelle weiße T-Shirts mit der Aufschrift „Endlich schuldenfrei“ bedrucken.  | Foto: hari
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  • Irena Rykala ließ zur Eröffnung der Beratungsstelle weiße T-Shirts mit der Aufschrift „Endlich schuldenfrei“ bedrucken.
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Der Verein Julateg Finsolv hat in der Wörlitzer Straße eine zweite Schuldnerberatungsstelle im Bezirk eingerichtet. Menschen mit hohen Schulden aus dem Norden des Bezirks haben jetzt kürzere Wege, um sich beraten zu lassen.

„Wir wissen, dass besonders Menschen aus den Großsiedlungen häufig eine Schuldenlast mit sich tragen“, sagt Irena Rykala, Leiterin der Beratungsstelle. Marzahn-Hellersdorf gehört mit einer Quote von rund 15 Prozent zu den Bezirken in Berlin mit den meisten Schuldnern und der Großteil wohnt in den Großsiedlungen Marzahn und Hellersdorf.

Rykala ist diplomierte Sozialarbeiterin und arbeitet seit 1999 in der Schuldnerberatung. Die neue Aufgabe ging sie auch mit neuen Ideen an. So ließ sie für die Beratungsstelle an der Wörlitzer Straße einen Kasten anfertigen, in den die Besucher farbige runde Symbole mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken hineinwerfen können, um ihre Bewertung der Beratung auszudrücken. Auch ließ sie T-Shirts mit der Aufschrift „Endlich schuldenfrei“ drucken, die für die Schuldnerberatung werben.

In der Einschätzung zum diesjährigen Schuldneratlas vermerkt die Creditreform Wirtschaftsforschung, dass trotz der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt die Zahl der Schuldner in Deutschland kaum zurückgegangen ist. Das entspricht auch Rykalas Beobachtungen. „Es arbeiten immer mehr Menschen im Niedriglohnbereich“, erläutert sie.

Zudem kommen die Menschen immer schneller und leichter an Kredite. Das gelte ganz besonders für Verbraucherkredite im Internet. „Besonders kleinere Handelsunternehmen schauen nicht drauf, ob der Kunde etwa schon einen Schufa-Eintrag hat“, erklärt Rykala.

Immer mehr Menschen wollten sich mehr leisten, als sie finanziell stemmen könnten. Während der Vorweihnachtszeit tappen besonders viele in die Schuldenfalle. „Im Januar melden sich doppelt so viele Menschen wie sonst in anderen Monaten bei der Schuldnerberatung“, sagt sie.

Die Eröffnung der Beratungsstelle ist im übrigen dem Senat zu verdanken. Er stockte die Mittel für alle Berliner Schuldnerberatungen um über 30 Prozent auf, weil die Zahl der hoch verschuldeten Menschen in der Hauptstadt anhaltend hoch ist. Allerdings hatte Marzahn-Hellersdorf bis 2010  schon einmal zwei Beratungsstellen. Dann schränkte das Land Berlin die Finanzierung auf nur noch eine ein. Übrig blieb die Schuldnerberatung von Julateg an der Ernst-Bloch-Straße 43 in Kaulsdorf-Nord.

Schuldnerberatung von Julateg Finsolv, Wörlitzer Straße 1A, Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9-12, Mo/Di auch 13-16 und Do 13-17 Uhr, Telefon 91 14 07 47, E-Mail: info@SIB-Marzahn.de, www.schuldnerberatung-julateg.de.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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