Cybermobbing im Lockdown
Juuuport Scouts helfen Schüler per Handy und Mail

Im Distanzunterricht werden Schüler*innen privat noch öfter Opfer von Cybermobbing. Hilfe gibt es beim Juuuport e.V. über Whatsapp. Symbolbild! | Foto: Khusen Rustamov
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  • Im Distanzunterricht werden Schüler*innen privat noch öfter Opfer von Cybermobbing. Hilfe gibt es beim Juuuport e.V. über Whatsapp. Symbolbild!
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BERLIN / HANNOVER - Beim niedersächsischen Verein Juuuport e.V. beraten junge Menschen zwischen 16 und Mitte 20 aus ganz Deutschland via Smartphone von Cybermobbing betroffene Jugendliche. Die Helfer ersetzen keinen Psychologen, sind aber ehrenamtlich gerade im Lockdown sehr gefragt.

Berlin öffnet nach und nach die Schulen für Grundschüler und Abschlussklassen. Doch nach wie vor warten die Siebt-, Acht- und Neuntklässler auf eine Rückkehr zum Präsenzunterricht. Gerade Schüler in diesen Altersgruppen verbringen zu Hause noch mehr Zeit im Internet. Und werden dort leider häufig Opfer von Cybermobbing - Beleidigungen, sexuelle Belästung und Drohungen sind für manche Teens an der Tagesordnung.

Von den Betreibern der sozialen Medien wie Facebook kommt anscheinend kaum Hilfe. Beschwerden nach dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NG) bearbeitet Facebook zwar zügig, aber Lisa (Name geändert) aus Marzahn erzählte mir, dass ihre drei Hilfeersuche (Beschwerde nach dem NG) von Facebook mit folgender Begründung abgelehnt wurde: "(...) Wir nehmen behauptete Rechtsverletzungen sehr ernst und haben Ihre Beschwerde geprüft. Es ist für uns jedoch nicht ersichtlich, dass der von Ihnen gemeldete Inhalt rechtswidrig ist." Lisa wurde als H*re beschimpft. Sie ist erst 14 Jahre. Facebook erlaubt die Nutzung seiner Plattform bereits für Kinder ab 13 Jahren.

Hilfe bei Cybergrooming und Sexting

Hilfe bekommt Lisa inzwischen von Juuuport aus Hannover. Über die Plattform verbinden sich die sogenannten Scouts - selbst teilweise noch Jugendliche - bundesweit verteilt mit den Opfern per Messenger und helfen mit Tipps, wie man sich gegen Cybermobbing schützen kann. Aufgrund der bestehenden Kontaktbeschränkungen ist Juuuport nicht nur für Lisa aus Marzahn ein Segen, da viele Jugendliche wegen dem Lockdown und lange Wartezeiten kaum persönliche Beratungsformen derzeit nutzen können. 

Konkret sind die Scouts von Juuuport über Whatsapp und per E-Mail zu den Themen Cybermobbing, Stress in sozialen Medien, Datendiebstahl, Cybergrooming (vorsätzliche Kontaktaufnahme eines Erwachsenen zu Minderjährigen, Anm. d. Autors) oder Sexting (Gespräche zu sexuellen Themen per Messenger mit expliziter Ansprache, Anm. d. Autors), sowie Spiel- bzw. Onlinesucht erreichbar. Juuuport verspricht eine Rückmeldung spätestens nach 48 Stunden. Bei Selbstmordgedanken dürfen die Scouts nicht beraten und verweisen an die Telefonseelsorge sowie bei konkreten Straftaten anschließend direkt an die Polizei.

Die Juuuport-Beratung erreicht ihr HIER oder direkt unter www.juuuport.de

Die Plattform bietet seine Hilfe kostenlos an und wird getragen von der Niedersächsischen Landesmedienanstalt, Bremische Landesmedienanstalt, Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg, Landesanstalt für Medien NRW, Medienanstalt Rheinland-Pfalz, Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern. Weitere Anlaufstellen erhaltet ihr bei der Polizei HIER.

Im Distanzunterricht werden Schüler*innen privat noch öfter Opfer von Cybermobbing. Hilfe gibt es beim Juuuport e.V. über Whatsapp. Symbolbild! | Foto: Khusen Rustamov
Der Juuuport-Scout Julia bei der ehrenamtlichen Arbeit - sie beantwortet Whatsapp-Nachrichten. | Foto: JUUUPORT Presse
Autor:

Marcel Adler aus Friedrichshain

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