Bahnhöfe scheinen Fahrraddiebe magisch anzuziehen
Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist in Berlin seit 2010 um fast ein Drittel gestiegen. Im vergangenen Jahr wurde von der Polizei über 26.500 Fahrraddiebstähle registriert. Fast jeder Zehnte ereignete sich an Haltestellen der S- und U-Bahn oder der Straßenbahn. Die U-Bahnhöfe in Marzahn-Hellersdorf liegen in der Polizeistatistik mit an der Spitze. Die U-Bahnhöfe Hönow (39 Fälle), Biesdorf-Süd (37) und Elsterwerdaer Platz (22) liegen auf Platz zwei bis vier in der Polizeistatistik. Im Vergleich der Bezirke liegt Marzahn-Hellersdorf allerdings mit insgesamt 836 Fahrraddiebstählen im vergangenen Jahr "nur" auf dem vorletzten Platz.
Die Polizei erklärt die Häufung von Fahrraddiebstählen an Bahnhöfen schlicht mit der großen Anzahl, die hier täglich abgestellt werden. Ein Polizeisprecher schließt aber aus, dass bei den Diebstählen Banden eine größere Rolle spielen als üblicherweise. Die Polizei hat die Fahrraddiebe an den Bahnhöfen gesondert ins Visier genommen. Neben Observierungen von Brennpunkten gibt es Gespräche unter anderem mit der BVG, um die Risiken für die Fahrradbesitzer zu verringern. Die Fahrradabstellflächen sollen möglichst überschaubar sein. Allerdings befinden sich diese zwar in direkter Nähe der Bahnhöfe, meist aber auf öffentlichem Straßenland.
Den Radlern rät die Polizei, nicht bei Sicherheitsvorkehrungen für ihre Räder zu sparen. Die Diebstahlsicherungen sollten hochwertig sein. Außerdem empfiehlt sie Radfahrern, ihre Fahrräder codieren zu lassen. Weiterhin sei ein Fahrradpass sinnvoll, durch den bei Diebstahl die Ermittlungen der Polizei erleichtert würden.
Die Polizei bietet solche Codierungen kostenlos an. In der Polizeidirektion 6 wurden im vergangenen Jahr insgesamt 17 Aktionen durchgeführt. In Marzahn-Hellersdorf ließen dabei über 200 Radfahrer an ihren Fahrrädern Codierungen anbringen.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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