Auf der Insel Ummanz herrscht absolute Ruhe
Mit seinem Rauschebart und seinem fülligen Bauch wirkt er wie eine Mischung aus Hochseekapitän und Weihnachtsmann. Seit 1970 ist er auf Ummanz - zunächst auf dem Volkseigenen Gut (VEG), später in einem privatwirtschaftlichen Betrieb, den er 2002 übernahm. Briesemeister begann, Haflinger zu züchten. Heute stehen in seinem Stall noch rund 20 Pferde. Sie sind eine der Hauptattraktionen auf der Insel Ummanz.Ummanz? Kaum jemand kennt das Eiland im Westen von Rügen. Dabei ist es mit rund 4200 Hektar die fünftgrößte deutsche Ostseeinsel. Seit 1901 verbindet eine Brücke Rügen und Ummanz. Wer hierher kommt, tut dies nicht wegen des großen Freizeitangebots, sondern wegen der Natur und der Ruhe. Da sind die Haflinger von Norbert Briesemeister eine willkommene Abwechslung. Er veranstaltet Kutschfahrten über die Insel, Gäste können Schnupperreitstunden buchen.
Wer auf der Insel unterwegs ist, dem fällt das als Erstes auf: die Ruhe. Das geht auch Briesemeister so: "Ummanz ist schon ein Fleckchen Erde, das sehr ruhig ist." Darüber freuen sich vor allem die Zugvögel. Zweimal im Jahr machen Heerscharen von Kranichen Rast auf Ummanz. Leben auf die Insel bringt lediglich ein Surfhostel und eine Surfschule. "An der Westseite der Insel gibt es ein hervorragendes Surfrevier", erzählt Susan Schmorell, die auf der Insel einen Töpferladen betreibt.
Ansonsten lohnt die Kirche in Waase einen Abstecher. Auf sie sind die Ummanzer besonders stolz - vor allem auf den Altar mit seinen kunstvollen Schnitzereien. Gekauft hatte ihn einst die Stadt Stralsund in Antwerpen, doch irgendwann verlor sie die Lust daran und vermachte ihn den Ummanzern. Offenbar bereuen die Stralsunder ihre Schenkung. Sogar einen Prozess haben sie schon angestrengt - vergeblich. Der Altar bleibt auf Ummanz. So sind sie eben, die Ummanzer. Stolz auf ihre Besonderheiten, aber eben auch ein bisschen bestimmt, wenn es sein muss - vor allem aber ohne jede Hektik, so wie die Insel selbst.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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