Mit dem Rad rund um den Tollensesee

Neubrandenburgs berühmte Wiekhäuser sind in die Stadtmauer integriert. | Foto: VZN Karl
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Der Name stammt wie viele Ortsbezeichnungen in der Region aus dem Slawischen: Dolenzia steht für Talniederung und weist darauf hin, dass der Tollensesee bei Neubrandenburg eigentlich ein Gletscherzungenbecken ist.

Es entstand in der letzten Eiszeit vor rund 15 000 Jahren und bildet heute als abwechslungsreiche Landschaft in sonst eher flacher Umgebung einen besonderen Anziehungspunkt für Wanderer und Radfahrer. So startet zum Beispiel in Neubrandenburg, der Stadt der vier Tore, einer der schönsten Rundkurse ganz Mecklenburg-Vorpommerns - der Tollensesee-Radweg. Auf circa 38 Kilometer führt er gut ausgebaut und beschildert zumeist am Seeufer entlang durch wunderschöne Landschaften, stille Fachwerkdörfer und das an den Tollensesee angrenzende Naturschutzgebiet rund um die Lieps. Auf dem Weg eröffnen sich herrliche Ausblicke wie etwa bei Behmshöhe am Ostufer mit einem 34 Meter hohen Aussichtsturm. Am Südende des Sees kann es durchaus vorkommen, dass Seeadler ihre Kreise hoch über den Radlern ziehen. Beim Dorf Wustrow zeugt ein Hügelgrab von Frühkulturen aus der Bronzezeit. Gegenüber auf der Fischerinsel im Tollensesee weist einiges darauf hin, dass sich hier das slawische Zentralheiligtum Rethra befunden haben könnte. Entsprechende Funde wie Äxte, Messer, Münzen und Keramik können heute noch im Regionalmuseum Neubrandenburg begutachtet werden. Weiter geht es am Westufer immer entlang des Sees in nördliche Richtung. Auf dem Krähenberg erinnert der Jahnstein daran, dass hier einst Turnvater Jahn mit Neubrandenburger Jungen der Körperertüchtigung fröhnte. Vorbei am Belvedere, einem im griechischen Stil erbauten Tempel über dem Seeufer, gelangt man wieder in die Vier-Tore- Stadt mit ihren berühmten Wiekhäusern. Die ehemaligen Wehrhäuser, 25 an der Zahl, sind in die komplett erhaltene Stadtmauer integriert und dienen heute als Ferienhäuser, Galerien, Geschäfte und Cafés.

Anfahrt: Mit dem Pkw auf der B 96 über Oranienburg, Gransee und Löwenberg nach Neubrandenburg. Mit dem Zug: Wegen Gleisbauarbeiten verkehren zurzeit ab Oranienburg Busse nach Neustrelitz. Von dort gelangt man per Regionalbahn nach Neubrandenburg.

Infos zum Tollenseseer-Radweg erhalten Sie in der Touristinfo Neubrandenburg, Stargarder Straße 17, 17033 Neubrandenburg, 0395 194 33, www.neubrandenburg-touristinfo.de.
Michael Vogt / mv
Neubrandenburgs berühmte Wiekhäuser sind in die Stadtmauer integriert. | Foto: VZN Karl
Aus der Luft gut zu erkennen ist Neubrandenburgs runde historische Wall- und Wehranlage. Am oberen Bildrand: der Tollensesee. | Foto: Flugschule Neubrandenburg
Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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