Tischleindeckdich für Meister Adebar
Mehr als ein Kilogramm Nahrung braucht ein Storchenküken am Tag, damit es wächst und gedeiht. Weil viele Elternpaare sogar zwei oder drei Schnäbel zu stopfen haben, beschäftigt sie die Suche nach Futter also fast rund um die Uhr.
Kein Wunder daher, dass die Störche Linum schätzen: Drumherum liegt die Moorlandschaft des Oberen Rhinluchs mit ihren unzähligen Teichen und Fließen. Sie präsentiert sich den Tieren wie ein Tischleindeckdich. Denn es wimmelt dort von Fröschen, Fischen, Insekten, Larven, Regenwürmern und anderen Leckerbissen für Meister Adebar.
Das Straßendorf Linum ist Ortsteil von Fehrbellin und liegt rund 50 Kilometer nordwestlich von Berlin. Nicht nur der Störche wegen lohnt sich ein Besuch. Gleich hinter dem hübschen Ort führen kleine Wege durch Wiesen und Felder durch das idyllische Luch. Die Teichlandschaft lädt zu Bootsfahrten ein. Der Naturschutzbund NABU sitzt dort mit seinem Informationszentrum "Storchenschmiede". Er bietet Exkursionen mit Wissenswertem über Flora und Fauna an. Jeweils im Hochsommer feiert Linum mit seinen Gästen ein Storchenfest. Termin ist in diesem Jahr der 2. August.
Wenn die Storchenfamilien spätestens Ende August die Reise in den Süden antreten, lassen die nächsten gefiederten Besucher nicht lange auf sich warten: Von September bis November rasten auf den Feuchtwiesen nahe Linum bis zu 80 000 Kraniche auf ihrem Weg von Skandinavien nach Frankreich oder Spanien.
Nach Linum gelangt man mit dem Auto über die A24 (Ausfahrt Kremmen) in rund einer Stunde. Die Regionalbahn RE6 fährt ab Spandau nach Kremmen. Von dort kann man entweder mit dem Fahrrad oder mit dem Taxi weiterfahren. Eine Buslinie gibt es nicht mehr, trotzdem die Fahrinfo des Verkehrsbundes Berlin-Brandenburg (fahrinfo.vbb.de) etwas anderes aussagt.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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