Turbo für DDR-Vorzeigeprojekt
Bezirk erstellt Städtebauliches Entwicklungskonzept für das Nikolaiviertel

DDR-Puppenstube. Die SED ließ zur zur 750-Jahr-Feier Berlins 1987 das Nikolaiviertel mit historischen Gestaltungselementen rekonstruieren. | Foto: Dirk Jericho
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Das Nikolaiviertel als historischer Gründungsort in der Berliner Mitte soll in den kommenden sieben Jahren aufgepeppt werden. Der aktuelle Planungstand wird im Schaufenster der Stadtwerkstatt gezeigt. Bürger können Anregungen einreichen.

Seit 2018 ist das Nikolaiviertel ein Flächendenkmal. Das Viertel gilt als die Keimzelle Berlins. Die DDR ließ den historischen Gründungsort zwischen 1983 und 1987 zur 750-Jahr-Feier nach Plänen der Architekten Günter Stahn, Rolf Ricken, Heinz Mehlan und anderen auf altem Stadtgrundriss rekonstruieren. Das Projekt gilt als „das prominenteste Beispiel einer veränderten Baupolitik der DDR in den 1980er-Jahren. Es steht für eine Phase der Rückbesinnung auf die urbanen Qualitäten gewachsener Stadtteile“, heißt es vom Landesdenkmalamt. Prominente Bauwerke wie die Gaststätte Zum Nußbaum, das Lessinghaus oder die Gerichtslaube, die rund um die Nikolaikirche einmal gestanden hatten, wurden nachgebaut. Die meisten der etwa 800 Wohnungen wurden in Plattenbauten mit historischen Gestaltungselementen oder Giebelabschlüssen errichtet.

Das Nikolaiviertel mit rund 1200 Einwohnern, 40 Geschäften, 30 Cafés und Restaurants, fünf Museen, einem Hotel und einem Theater soll weiter aufgehübscht werden. Im Rahmen des Senatsprogramms „Lebendige Zentren und Quartiere“ sollen bis 2027 Gelder in die „Aufwertung und Entwicklung des öffentlichen Raums sowie der Grün- und Freiflächen des Nikolaiviertels“ fließen. Das Bezirksamt erstellt bis Ende des Jahres ein sogenanntes Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (Isek), das einen detaillierten Kosten- und Projektplan für die einzelnen Maßnahmen beschreibt.

Über den aktuellen Planungsstand des Isek Nikolaiviertel informiert noch bis zum 10. Juni eine Ausstellung im Schaufenster der Stadtwerkstatt in der Karl-Liebknecht-Straße 11. Wegen der Corona-Beschränkungen wurden alle öffentlichen Veranstaltungen gestrichen. Anregungen und Hinweise können auf „Feedbackbögen“ vor Ort in den Briefkasten der Stadtwerkstatt geworfen werden. Alle Informationen zum Projekt Isek Nikolaiviertel werden auch während der Gesamtlaufzeit auf der berlinweiten Beteiligungsplattform mein.berlin unter https://bwurl.de/152t veröffentlicht. Dort kann man sich bis 4. Juni zu sechs verschiedenen Handlungsfeldern wie zum Beispiel Gewerbe, Kultur und Tourismus oder Wohnen und Leben mit Anregungen und Hinweisen beteiligen.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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