Spendenziel erreicht
Förderverein Berliner Schloss hat 105 Millionen für Schlossfassade zusammen

Blick von der Webcam auf das fast fertige Berliner Stadtschloss auf der Spreeinsel.  | Foto: Humboldt-Forum
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Kurz vor der geplanten Eröffnung des Berliner Humboldt Forums Mitte Dezember ist das Spendenziel von 105 Millionen Euro für die Rekonstruktion der barocken Schlossfassaden erreicht. Für die Balustraden und Portale fehlen aber noch siebeneinhalb Millionen Euro.

Die Wiederherstellung der Fassade des Berliner Stadtschlosses nach historischem Vorbild war bereits mit den ersten Planungen heftig umstritten. Weshalb das Projekt nur realisiert werden sollte, wenn es ausreichend Spenden gibt. Die Zielmarke ist nun erreicht. „Das Spendenversprechen ist eingelöst“, teilte die Stiftung Humboldt Forum jetzt mit. Für die Rekonstruktion der barocken Außenfassade seien 105 Millionen Euro gespendet geworden.

Lange Zeit sei nicht sicher gewesen, ob das vom Förderverein Berliner Schloss im Jahr 2002 an den Bundestag gegebene Versprechen tatsächlich eingehalten werden könne. Als Dank für das ehrenamtliche Engagement erhielten die rund 45 000 Spender am ersten Adventswochenende exklusiv die Gelegenheit, in einer zweistündigen Livesendung als erste das wiederaufgebaute Stadtschloss der Hohenzollern auf der Spreeinsel am Bildschirm anzusehen. Dabei dankte auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) den Spendern.

Dass das Spendenversprechen eingelöst wurde, sei „vor allem und zum größten Teil dem unermüdlichen Einsatz von Wilhelm von Boddien, dem Geschäftsführer des Fördervereins Berliner Schloss“, zu verdanken, so die Stiftung. Der Geschäftsführer des Fördervereins rief indes zu weiteren Spenden in Höhe von 7,5 Millionen Euro auf. Damit sollen die restlichen Arbeiten an den Balustraden und Portalen finanziert werden.

Diskussion über Bibelvers

Für die originalgetreue Sanierung der Außenfassaden sowie im Schlüterhof waren zunächst 80 Millionen Euro an Spenden kalkuliert worden. Nach dem Architekturwettbewerb 2008 kam ein Betrag von 25 Millionen Euro hinzu. Grund war die im Siegerentwurf des italienischen Architekten Franco Stella vorgesehene zusätzliche Wiederherstellung dreier Innenportale sowie der Durchgänge und die vollständige Rekonstruktion der 60 Meter hohen Kuppel samt Kreuz. Über das goldende Kuppelkreuz war ebenfalls heftig diskutiert worden. Denn ein weithin sichtbarer Bibelspruch fordert die Unterwerfung aller Menschen unter das Christentum. Der Spruch lautet unter anderem, „dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind“.

Eröffnen sollte das riesige Kultur- und Ausstellungszentrum im inzwischen 677 Millionen Euro teuren Stadtschloss eigentlich am 17. Dezember – zumindest in Teilen. Wegen der verschärften Corona-Restriktionen ist das nicht möglich, weshalb es am 16. Dezember ab 19 Uhr nur im Livestream Einblicke in das Gebäude und in die Angebote des Humboldt Forums gibt. Auch die fertigen Ausstellungen zur Geschichte des Ortes können Mitte Dezember noch nicht eröffnen. Kontrovers diskutiert wird bereits über die koloniale Vergangenheit von Ausstellungsstücken.

Blick von der Webcam auf das fast fertige Berliner Stadtschloss auf der Spreeinsel.  | Foto: Humboldt-Forum
Wilhelm von Boddien vom Förderverein und Stiftungschef Johannes Wien (rechts) danken den Spendern.  | Foto: Humboldt-Forum
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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