Sonnenbaden im BND-Park
Hinter der neuen Geheimdienstzentrale plätschert die Südpanke
Zwei Drittel des neuen Pankeparks hinter der Zentrale des Bundesnachrichtendienstes sind seit sechs Jahren fertig. Jetzt lässt die Senatsumweltverwaltung die drei Hektar große Grünanlage mit freigelegtem Panke-Fluss zu Ende bauen.
700 Spezialisten der Abteilung Terror sind schon da. Und im Laufe des Jahres ziehen mehr als 3000 weitere Agenten in den BND-Neubau an der Chausseesraße. Direkt am Sicherheitszaun westlich der massigen Büroklötze ist ein Idyll entstanden, in dem Anwohner mit ihren Hunden spazieren gehen oder auf der Wiese die Sonne genießen.
Schon vor sechs Jahren wurde der erste Bauabschnitt für den Grünzug Südpanke auf dem Gelände des früheren Stadions der Weltjugend fertiggestellt. Das Flüsschen Panke läuft seit Jahren wieder oberirdisch zwischen den neuen Townhouses auf der Westseite des früheren Stadiongeländes und dem 2,5 Meter hohen Sicherheitszaun der BND-Burg. Die Südpanke, die dort seit Jahrzehnten verrohrt war, wurde ausgebuddelt und freigelegt. Nach Plänen der Landschaftsarchitekten vom Büro bbzl böhm benfer zahiri, die seinerzeit den Wettbewerb für den Pankepark gewonnen hatten, ist nun wieder alles im Fluss. Die ein bis zwei Meter breite Panke fließt in Richtung Berliner Ensemble, wo sie am Schiffbauerdamm in die Spree mündet. Im Pankepark gibt es auf der BND-Seite eine weiche Kante mit Rasen bis zum Fluss. Das andere Ufer ist mit einer scharfen Steinkante begrenzt. Auf Treppen könne Spaziergänger sitzen, dahinter verläuft ein Rad- und Fußweg. Über eine Brücke kommt man auf die östlichen Wiesen.
Jetzt haben die Restarbeiten für den BND-Park begonnen. Der nördliche Teil war bisher wegen der BND-Baustelle eingezäunt, die Panke nur ein mickriger Rinnsal. Die Landschaftsbauer baggern bis 2020 das Flussbett aus und verlängern den Fuß- und Radweg mit den steinernen Uferkanten. Auf dem Gelände nördlich der Ida-von-Arnim-Straße wird ein neuer Kleinkinderspielplatz gebaut. Zur Vorbereitung wurden im vergangenen Jahr rund um die Ida-von-Arnim-Straße bereits Bäume gefällt. Zum Ausgleich werden im Zuge des zweiten Bauabschnitts rund 70 neue gepflanzt.
Anwohnerin Marianne ist nicht glücklich über die Bauarbeiten. Das abgesperrte Areal war in den vergangenen Jahren Treffpunkt der Hundebesitzer. Nichts sei dort glattgebügelt und schick, sondern alles wilde Natur. Dieser Charme verschwinde jetzt.
Wenn der Pankepark neben der BND-Burg fertig ist, wird der dann 20 Kilometer lange Grünzug das historische Stadtzentrum mit dem Freiraumsystem im Berliner Norden verbinden. Die Kosten von rund 1,2 Millionen Euro für die Gestaltung des Grünzugs muss der Bund als Ausgleich für den BND-Bau bezahlen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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