Marinehaus wird Stadtlabor
Umbau zum neuen Museums- und Kreativquartier am Köllnischen Park ab 2022

Offen und lichtdurchflutet: Nach dem Siegerentwurf des Architekturbüros Adept aus Kopenhagen werden schwebende Etagen mit Werkstätten und Ateliers in das historische Marinehaus gebaut.  | Foto: ADEPT
  • Offen und lichtdurchflutet: Nach dem Siegerentwurf des Architekturbüros Adept aus Kopenhagen werden schwebende Etagen mit Werkstätten und Ateliers in das historische Marinehaus gebaut.
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Das seit mehr als 20 Jahren leer stehende Marinehaus am Köllnischen Park 4, direkt gegenüber dem Märkischen Museum, wird zum kreativen Stadtlabor umgebaut. Der Siegerentwurf des Architekturbüros Adept aus Kopenhagen entwickelt das Gebäude als Haus im Haus.

Die maroden Zwischendecken kommen raus. Dadurch können die Architekten in das leere Gebäude eine Geschosskonstruktion aus Holz setzen, die sich wie eine auf dem Kopf stehende Treppe in den Raum öffnet. Das Gebäude wird als „Haus-im-Haus-Prinzip“ entwickelt, sagt Martin Krogh vom Kopenhagener Büro Adept. Unten entsteht ein offener Eingangsbereich mit Café und Außenterrassen im Hof. Die Etagen, die nach oben hin immer länger werden, öffnen sich zum Foyer mit Terrassen.

Das neue Marinehaus spielt in der der Zukunftsstrategie von Stadtmuseums-Direktor Paul Spies eine bedeutende Rolle. Das Gebäude soll als Teil des Gesamtprojektes Museums- und Kreativquartier am Köllnischen Park Stadtlabor und Begegnungsort sein. „Das Märkische Museum und das benachbarte Marinehaus werden künftig eine Einheit bilden und das Herzstück eines neuen Museums- und Kreativquartiers sein. Das Marinehaus erweitert dabei die Angebote des Märkischen Museums: Als Aktivitätenzentrum werden hier neue öffentlichkeitswirksame Formate entstehen, bei denen Partizipation das zentrale Leitmotiv ist“, so Paul Spies.

Modernes in historischer Hülle

Im Marinehaus werden die Besucher Kunst und Kultur erleben und machen. In den Obergeschossen eins bis drei wird es Werkstatträume, Studios und Ateliers geben. Das vierte Geschoss mit der größten Grundfläche wird Werkstattbühne und Veranstaltungssaal. Die Architekten bauen mit den neuen Geschossen Modernes in die historische Hülle. Die Fassaden werden integriert. Um den Werkstattcharakter des neuen Marinehauses zu betonen, sollen „ausgewählte Aneignungsspuren“ erhalten bleiben. Die Architekten meinen damit zum Beispiel Graffiti an den Wänden.

Für die Sanierung und Neukonzeption des denkmalgeschützten Marinehauses hatten sich insgesamt 14 Architekturbüros an dem von der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH durchgeführten Wettbewerb beteiligt. Nach derzeitigem Planungsstand sollen die Bauarbeiten im Marinehaus Ende 2022 beginnen und rund drei Jahre dauern. Auch das Märkische Museum soll ab 2022 für drei Jahre schließen und komplett saniert und modernisiert werden. Die Kosten für das gesamte Bauprojekt liegen bei 65 Millionen Euro und werden aus Mitteln des Bundes, des Landes Berlin und der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin finanziert.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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