Notizen aus dem Vernichtungslager
Sheindi Ehrenwalds Aufzeichnungen jetzt im Deutschen Historischen Museum

Passbild von Sheindi Ehrenwald (heute: Sheindi Miller-

Ehrenwald), 1947 | Foto: © Privatbesitz Sheindi Miller-Ehrenwald, Jerusalem
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    Ehrenwald), 1947
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„Deportiert nach Auschwitz – Sheindi Ehrenwalds Aufzeichnungen“ heißt der neue Bereich in der Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums (DHM) Unter den Linden 2.

Sie war 14, als sie nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurde, der unfassbaren Tötungsfabrik der Nationalsozialisten. In dem größten Konzentrationslager im heutigen Polen wurden mehr als eine Million Menschen ermordet. Darunter auch die Familie der ungarischen Jüdin Sheindi Miller-Ehrenwald. Nach ihrer Ankunft im Juni 1944 wurden Sheindis Großeltern, ihre Eltern und Geschwister von der SS ermordet. 75 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers von Auschwitz-Birkenau zeigt das Deutsche Historische Museum nun als Teil der Dauerausstellung die Geschichte und das Schicksal von Sheindi Miller-Ehrenwald.

Sie hat den Holocaust überlebt, gemeinsam mit einer ihrer Schwestern wurde Sheindi zur Zwangsarbeit in ein Werk des Rüstungskonzerns Karl Diehl verschleppt, wo sie Zünder in Granaten schrauben musste. Vom Tag der Besetzung Ungarns schrieb sie ihre Erlebnisse auf. Die 54 Seiten des Tagebuchs sind im Deutschen Museum jetzt zu sehen. Sheindi hat ihre Aufzeichnungen damals in der Rüstungsfabrik auf die Rückseiten von Karteikarten geschrieben. Die werden im DHM an der Stelle gezeigt, an der früher das Auschwitz-Modell des polnischen Künstlers Mieczysław Stobierski stand. Außerdem wird in dem Ausstellungsbereich anhand von weiteren Artefakten und Dokumenten das Schicksal der ungarischen Juden beschrieben. Sheindi Miller-Ehrenwalds Geschichte wird in Kooperation mit der Bild-Zeitung, die diese in der Videoproduktion „Sheindi’s Diary“ dokumentiert hat, erstmals in Deutschland der Öffentlichkeit präsentiert.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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