Textillaboranten hantieren viel mit Chemikalien
Blau, rot, grün: Bettwäsche, Kissen oder T-Shirts mag mancher lieber bunt. In dem Fall braucht es Textillaboranten. Sie färben Stoffe aller Arten ein.
"Beim Färben von Textilien muss exakt nach der vorgegebenen Rezeptur gearbeitet werden", sagt Carolin Walbrodt. Sie lernt bei der Eing Textilveredlung- und Handelsgesellschaft im münsterländischen Gescher. Das Unternehmen ist darauf spezialisiert, Materialien zu färben, zu bedrucken und zu beschichten.
Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Qualitätsprüfung spiele in der Branche eine große Rolle, erklärt Hartmut Spiesecke vom Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie in Berlin. Wer sich für den Beruf entscheidet, sollte akkurat arbeiten können. Gerade beim Umgang mit Chemikalien, die mitunter ätzend sind, ist Sorgfalt gefragt. Nach der Ausbildung arbeiten Textillaboranten in der Textil- und Bekleidungsindustrie. Auch eine Tätigkeit in der chemischen Industrie, bei Forschungsinstituten oder bei Materialprüfämtern ist möglich.
Jugendliche lernen sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule. "Zur Zeit gibt es etwa 130 Azubis, pro Jahr beginnen rund 50 junge Leute die Ausbildung", erläutert Spiesecke. Textillaboranten sind derzeit gesucht. "Die jungen Leute werden in aller Regel nach der Ausbildung von ihrem Betrieb übernommen", sagt Christiane Reuter vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn.
In der Ausbildung befassen sich Schulabgänger zunächst 18 Monate lang mit dem Grundwissen, erläutert Spiesecke. Danach spezialisieren sie sich auf Textiltechnik, -chemie oder -veredelung. In der Grundbildung lernen Auszubildende die chemischen und physikalischen Verfahren kennen, mit denen sie die Eigenschaften von Textilien testen.
Wer später den Schwerpunkt Textiltechnik wählt, ermittelt etwa die Widerstandsfähigkeit von Stoffen. Beim Schwerpunkt Textilchemie stehen die unterschiedlichen Analyseverfahren im Mittelpunkt. Bei der Textilveredelung geht es darum, Rezepturen für Farbmittel zu entwickeln und zu prüfen.
Die Höhe der Ausbildungsvergütung hängt von der Branche und dem Bundesland ab. Sie liegt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit zwischen 614 und 799 Euro im ersten, 665 und 853 Euro im zweiten, 716 und 960 Euro im dritten sowie 767 bis 1064 Euro im vierten Lehrjahr. Das Einstiegsgehalt liege zwischen 1500 und 2000 Euro brutto, sagt Reuter.
dpa-Magazin / mag
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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