Humboldt-Universität startet Offensive:
Wissenschaftler wollen sich mehr in gesellschaftliche Debatten einmischen
Unter dem Titel „Open Humboldt“ will die älteste Universität Berlins „den Dialog zwischen Universität und Gesellschaft sowie zwischen Universität und Kultur vorantreiben“, teilt sie mit.
Mit konkreten Projekten will sich die Humboldt-Universität (HU) 2020 stärker in Richtung der Gesellschaft öffnen und sich in aktuelle Debatten einmischen. Bekannte und neue Projekte sollen „in den folgenden Jahren mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten Fahrt aufnehmen“; die Uni will „neue Standards und Plattformen für die Kommunikation von Wissenschaft und Gesellschaft setzen“. Der Dialog zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur sei nötiger denn je. Das zeigten die Debatten zum Thema Klimawandel und Ressourcen der Natur. „Gesichertes und mehrfach geprüftes Wissen sowie eindeutige, nicht widerlegbare Fakten führen offenbar nicht dazu, wichtige Entscheidungen in Politik und Gesellschaft zu treffen“, heißt es.
Unter dem Zeichen „Open Humboldt“ knüpft die Universität an den Anspruch der Brüder Humboldt an, „die die Universität zu einem Impulsgeber für Reform und international zu einer Modelluniversität machten“. Bereits im Alexander-von-Humboldt-Jahr 2019 habe die HU rund 7000 Besuchern gezeigt, wie das gelingen könne.
2020 steht die Frage „Welche Rolle kann die Wissenschaft für die Gesellschaft und die Gesellschaft für die Wissenschaft spielen?“ im Mittelpunkt. Zu den wichtigen Projekten gehören die Eröffnung des Humboldt Labors im Humboldt Forum, der Start des gemeinsamen Wissenschaftscampus mit dem Museum für Naturkunde oder das Theater des Anthropozän. Geplant sind auch ein „Bahnhof der Wissenschaften“ und ein Online-Wissenschaftsportal zur Nachhaltigkeit.
Die Humboldt-Uni will auch zukünftig im Palais am Festungsgraben, das sie als neuer Nutzer bespielt, neue Veranstaltungsformate entwickeln. Mit allen Projekten und Formaten von „Open Humboldt“ möchte die Universität „die Wissenschaft in der Mitte der Stadt öffentlicher machen“ und „für eine Wissenschaft der Zukunft vorbereiten“, heißt es.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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