Altenpfleger brauchen Empathie

Angehende Altenpfleger wie Christoph Hamar brauchen Geduld und müssen kommunikationsfähig sein. | Foto: Markus Scholz
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Senioren beim Essen, Waschen, Anziehen und beim Toilettengang zu helfen - Christoph Hamar macht das nichts aus. Im Gegenteil: Hamar fühlt sich in der Seniorenresidenz Dahlke in Bad Bevensen bei Hamburg gebraucht und am richtigen Platz. Dort ist er im dritten Lehrjahr zum Altenpfleger.

Wer Altenpfleger werden möchte, braucht vor allem Einfühlungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit und Flexibilität, sagt Matthias Rump, Pflegefachreferent im Arbeitgeber- und Berufsverband Private Pflege (ABVP). Er empfiehlt Jugendlichen, erst einmal ein Praktikum zu machen, um den Arbeitsalltag kennenzulernen. "Man hat mit kranken Menschen in einer schwierigen Lebenssituation zu tun, mit Demenz, mit Tod. Das verkraftet nicht jeder."

Laut dem Bundesamt für Statistik schließen jedes Jahr rund 12 000 bis 13 000 neue Altenpfleger ihre Ausbildung ab. Im Schnitt sind 80 Prozent von ihnen Frauen, weshalb die Altenpflege immer noch als typisch weiblicher Beruf gilt. Weil es in Deutschland künftig immer mehr alte Menschen und unter ihnen immer mehr Demenzkranke geben wird, erwarten Fachleute einen enormen Mehrbedarf an Altenpflegern: Der "Pflegeheim Rating Report 2013" etwa geht bis zum Jahr 2030 von einem Bedarf von bis zu 331 000 zusätzlichen Stellen in der Altenpflege und 371 000 zusätzlichen Pflegeheimplätzen aus.

"Dafür wächst eindeutig nicht genug Personal nach", sagt Sebastian Krolop. Er ist Mediziner und Mitautor der Studie von der Beratungsfirma Accenture. "Das Problem besteht vor allem darin, Altenpfleger länger im Beruf zu halten", erzählt Krolop.

Auszubildende verdienen im ersten Ausbildungsjahr im öffentlichen Dienst rund 880 Euro, teilt die Bundesagentur für Arbeit mit. Im dritten Ausbildungsjahr sind es dann schon 1030 Euro. Examinierte Pflegekräfte verdienen als Berufsanfänger nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Diensts rund 2300 Euro brutto inklusive Zulagen. Einrichtungen in öffentlicher Trägerschaft bezahlen nach Tarifvertrag, hier steigt der Verdienst mit der Berufserfahrung. Nach sechs Jahren sind es rund 3000 Euro brutto inklusive Zulagen. Private Träger zahlen zum Teil erheblich weniger.

Auch Azubi Christoph Hamar möchte nach der Ausbildung noch studieren. Fachreferent Rump sieht für Jugendliche, die eine akademische Laufbahn einschlagen wollen, wegen der steigenden Nachfrage enorme Chancen: "Einfacher als in der Pflege können Sie momentan nirgends Karriere machen."

Weitere Informationen in der Broschüre "Altenpflegeausbildung" des Bundesfamilienministeriums unter http://asurl.de/pqf.
dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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