Choleriker und Blutsauger: Mit schwierigen Chefs umgehen
Die Arbeit könnte so schön sein! Wäre da nicht der Vorgesetzte. Er ordnet Überstunden an, ist launisch oder bevorzugt Kollegen. Jeder Chef ist auf seine Art speziell. Aber für viele Macken gibt es ein Gegenmittel. So setzen sich Mitarbeiter am besten zur Wehr.
• Chef zerredet alles: Laberrhabarberfaselsülz – Besprechungen werden zur echten Geduldsprobe, wenn der Chef nicht zum Ende kommt. Am besten ist es, den Vorgesetzten gemeinsam mit Kollegen darauf anzusprechen, sagt Karrierecoach Ute Bölke aus Wiesbaden. Dabei gilt die Regel: Erst mal loben! Dann weisen sie darauf hin, dass die Zeit knapp ist und nicht jeder zu Wort kommt. Und sie bieten an, eine Agenda einzuführen, damit Meetings klarer strukturiert werden.
• Chef flippt aus: Ein cholerischer Arbeitgeber ist für Angestellte die Pest – besonders, wenn sich die Wut gegen einzelne Personen und ihre Handlungen richtet. Mitarbeiter sollten versuchen, das Verhalten nicht persönlich zu nehmen. "Machen Sie sich klar: Der ist so, und das hat nichts mit mir zu tun", sagt Michael Rossié, Kommunikationstrainer aus Gräfelfing bei München. Gelingt das Prinzip "links rein, rechts raus" nicht, suchen Arbeitnehmer am besten das Gespräch. Bei verbalen Totalausfällen ist es wichtig, Grenzen zu ziehen. "Sagen Sie freundlich, dass es bis hierhin okay war, Sie das Gespräch aber nun beenden und morgen weiterreden möchten."
• Chef fordert ständig Überstunden: Noch eine Akte kurz vor Feierabend, Anrufe am Wochenende – manche Arbeitgeber verlangen ständige Bereitschaft. "Es hilft nichts. Hier muss man Grenzen setzen – und zwar je früher, desto besser", erklärt Svenja Hofert, Karriereberaterin aus Hamburg. Sonst wird das Verhalten schnell zur Gewohnheit. Viele Arbeitgeber testen gezielt aus, wie weit sie gehen können. Wer sich dann freundlich, aber konsequent positioniert und sein Recht auf Freizeit einfordert, kann sogar an Ansehen gewinnen: "Oft steigt der Respekt, wenn man Grenzen setzt."
• Chef bevorzugt Kollegen: Die Lieblingskollegin darf immer nettere Jobs machen oder früher nach Hause? Wer sich benachteiligt sieht, sollte das Gefühl erst einmal hinterfragen, rät Ute Bölke. Manche Bevorzugungen haben einen guten Grund. "Vielleicht hat die Kollegin ein krankes Kind oder muss häufig zum Arzt." Oft sorgen Missverständnisse dafür, dass Neid unter Kollegen entsteht. Ist eine Bevorzugung ungerechtfertigt, haken Mitarbeiter beim Chef nach – etwa so: "Ich interessiere mich auch für die Tätigkeiten, die Kollegin XY macht. Was kann ich tun, um in diesem Bereich eingesetzt zu werden?"
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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