Industriekaufleute müssen Organisationskönige sein

Patricia-Julia Pawlak lernt Industriekauffrau bei der Deutschen Bahn. Für sie ist es ein Traumjob. Denn sie kann den ganzen Tag machen, was sie am liebsten tut: Organisieren! | Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
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Sie kümmern sich für Firmen um den Wareneinkauf, holen Angebote ein und wickeln die Lieferung ab. Ein anderer Schwerpunkt der Arbeit von Industriekaufleuten ist der Bereich Buchhaltung. Keine Frage: Industriekaufleute müssen richtige Organisationskönige sein.

Wer die dreijährige Ausbildung zum Industriekaufmann machen will, braucht keinen bestimmten Schulabschluss. 2013 hatten von den Neuanfängern bei den Auszubildenden in der Industrie zwei Drittel (66 Prozent) Abitur, fast ein Drittel (31 Prozent) den mittleren Bildungsabschluss und der Rest einen Hauptschulabschluss oder gar keinen Abschluss.

Patricia-Julia Pawlak hat einen Realschulabschluss. Planen. Steuern. Kontrollieren. Das habe sie schon immer gern gemacht. Seit mittlerweile zwei Jahren lernt sie den Beruf. Was einige möglicherweise für einen trockenen Job halten, ist Pawlaks Traumberuf.

Der Industriekaufmann ist einer der am häufigsten gewählten Ausbildungsberufe in Deutschland. Mit 18 951 Neuanfängern im Jahr 2013 liegt er laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) auf Platz fünf. Mehr Anfänger gibt es nur bei den Einzelhandelskaufleuten, den Verkäufern, Kfz-Mechatronikern und Bürokaufleuten. "Das liegt auch daran, dass die Fachleute in vielen Branchen im Einsatz sind", sagt Gabriele Jordanski, Expertin für das Thema beim BIBB. Sie sind in der Automobilbranche genauso zu finden wie in der Lebensmittelindustrie oder der Metallverarbeitung.

Personaler achten bei den Zeugnissen auf gute Noten in Mathe, Deutsch und, wenn es das Fach an der Schule gab, in Wirtschaft. Je nach Einsatzgebiet und Branche werden auch gute Englischkenntnisse gebraucht, erzählt Jordanski. Im Betrieb durchlaufen die Jugendlichen alle Abteilungen, in denen sie später arbeiten können. Dann spezialisieren sie sich etwa auf Marketing, Vertrieb, Logistik oder Personalwirtschaft.

Die Chancen auf Übernahme nach der Ausbildung sind derzeit gut, sagt Paul Ebsen, Sprecher der Bundesagentur für Arbeit. Auch Pawlak wird nach der Ausbildung bei der Deutschen Bahn bleiben können – in ihrem Lieblingsbereich, der Personalbetreuung.

Wer sich nach der Ausbildung weiterqualifizieren will, kann eine Aufstiegsweiterbildung zum Industriefachwirt machen, sagt Jordanski. Wer die Hochschulzugangsberechtigung hat, kann einen Bachelor zum Beispiel in Wirtschaft in Betracht ziehen. Diese Chancen schätzt auch Pawlak ganz besonders. "Man sagt immer, Industriekaufleute haben das Fundament des BWL-Studiums", meint sie und überlegt, irgendwann an einer Fachhochschule noch ein solches Studium mit dem Schwerpunkt Dienstleistungsmanagement dranzuhängen. mag

Patricia-Julia Pawlak lernt Industriekauffrau bei der Deutschen Bahn. Für sie ist es ein Traumjob. Denn sie kann den ganzen Tag machen, was sie am liebsten tut: Organisieren! | Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
Ständig an der Strippe: Als angehende Industriekauffrau muss Azubi Patricia-Julia Pawlak gut kommunizieren können. Sie ist permanent mit ganz unterschiedlichen Abteilungen in Kontakt. | Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
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