Filmschnipsel im Leuchtkasten
Im Alexa hat der Historiker Jean-Pierre Gutzeit ein Filmmuseum eröffnet

Kino zum Anfassen: Museumskurator Jean-Pierre Gutzeit (rechts) im neuen Museum im Alexa.  | Foto: Kinomuseum
  • Kino zum Anfassen: Museumskurator Jean-Pierre Gutzeit (rechts) im neuen Museum im Alexa.
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Vorhang auf, Film ab! Im Alexa am Alexanderplatz hat ein Kinomuseum zum Anfassen und Mitmachen eröffnet. Gründer ist der Historiker Jean-Pierre Gutzeit.

Im Kinomuseum können Filmfans die fantastische Welt des Kinos entdecken. Dort wechseln sich auf 90 Quadratmetern Fläche Filmplakat-Ausstellungen ab, werden Fotos von Filmszenen gezeigt, laufen Szenen auf Kino- und Koffer-Projektoren.

Hinter dem Projekt steht Jean-Pierre Gutzeit. Der Historiker hat das Kinomuseum Berlin gegründet. Gutzeit sammelt seit 1981 Exponate aus der Geschichte des Kinos: von der originalen Filmrolle in verschiedenen Formaten über analoge Schnittplätze und mechanische Projektoren verschiedener Epochen bis hin zur „Sehmaschine“, einer Leinwand in diversen Größen und Bauarten. Gutzeit ist vom analogen Kino fasziniert, denn es gehört zu einer mittlerweile untergegangenen Epoche. Die traditionelle Filmbandproduktion ist eingestellt, mechanische Projektoren werden nicht mehr produziert. Das Kinomuseum hat sich darum zur Aufgabe gemacht, die Kulturgeschichte des analogen Kinos sicht- und erlebbar zu machen. „Wenn der Projektor rattert und die Sehmaschine zum Leben erwacht, dann kann Kino vom Feinsten entstehen“, schwärmt Gutzeit.

Eröffnet hat das Kinomuseum in der zweiten Etage des Shoppingcenters Alexa in der Nähe der Sportgeschäfte. Regelmäßige Workshops zu wechselnden Themen runden das Museumskonzept ab. „Wir setzen auf einen hohen Erlebniswert“, sagt Center-Manager Oliver Hanna. „Das neue Kinomuseum passt perfekt zu unserem Konzept. Es lädt zum Anfassen und Mitmachen ein und bietet Spaß und Unterhaltung für die ganze Familie.“

Zu den täglichen Programmpunkten zählen die Fotogalerie der Lichtspielhäuser Berlins von 1895 bis 2021, eine Zeitreise zu den Schaukästen früherer Lichtspieltheater, die exotische „Filmschnipsel-Parade“ im Leuchtkasten oder das Spiel-Kino „Wundermaschinen des Kinos“. Workhops runden das Konzept ab. Da geht es dann beispielsweise um die Fragen, wie „Wie werde ich Kino-Filmvorführer?“, „In welchem Berliner Kino liefen meine Lieblingsfilme zum ersten Mal?“ oder „Wie restauriere ich eine Filmmaschine?“. Bücher, Programmhefte und Film-Kataloge aus allen Epochen regen zum Stöbern an. Der Kinomuseum-Store hat montags bis sonnabends von 12 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Mitarbeiter sind vor Ort, um zu erklären und Fragen zu beantworten.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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