Räuberrad ist zurück
Symbol der Volksbühne steht nach einem Jahr wieder auf dem Rosa-Luxemburg-Platz

Jetzt ist die Volksbühne wieder Volksbühne. Das Räuberrad steht wieder auf der Wiese davor. | Foto: Dirk Jericho
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Die berühmte Rad-Skulptur, seit mehr als zwei Jahrzehnten inoffizielles Logo der Volksbühne, steht wieder auf der Wiese vor dem Landestheater.

Mit einem Kran wurde die berühmte Skulptur am 24. September wieder aufgestellt und im Boden verankert. Über ein halbes Jahr war das Metallrad in der Werkstatt der Metallfirma Haber & Brandner in Oberschöneweide. Dort wurde es unter Anleitung der Metallrestauratorin Marina de Fümel von der Stiftung Stadtmuseum restauriert.

An der Optik hat sich nichts verändert. Lediglich die Statik musste angepasst und die Füße mussten erneuert werden. Die wurden beim Abbau vor einem Jahr zerstört. Außerdem waren die Bleche im Fußbereich durchgerostet. Für den Transport wurde damals das Räuberrad in drei Teile geschnitten. Die Kosten für die Restaurierung von 25 000 Euro hat die Senatskulturverwaltung übernommen. Dem Senat gehört das Kunstwerk.

Die Metallskulptur des Schweizer Designers Rainer Haußmann war nach einer Idee des im Sommer 2015 verstorbenen Chefbühnenbildners der Volksbühne, Bert Neumann, für eine Räuber-Inszenierung von Frank Castorf entworfen und 1994 aufgestellt worden. Das Rad mit den Beinen sollte an den sogenannten Gaunerzinken erinnern.

Das Rad wurde in der Castorf-Ära zum Logo der Volksbühne und zierte Flyer, Programmhefte und Streichholzschachteln. Nach dem Ende der 25-jährigen Amtszeit des Volksbühnen-Intendanten Frank Castorf im Sommer 2017 ließ er das Rad demontieren und nahm es mit zu einem Gastspiel zum Theaterfestival ins französische Avignon. Es war auch ein Protest gegen den inzwischen zurückgetretenen Nachfolger Chris Dercon. Kultursenator Klaus Lederer (Linke) konnte den Streit um das Räuberrad entschärfen, in dem er das Gastspiel erlaubte, wenn es danach zur Restauration zurückkommt.

„Gemäß der Vereinbarung zwischen Frank Castorf, den Erben Bert Neumanns und der Senatsverwaltung für Kultur und Europa kommt das Räuberrad nun nach einem Jahr zurück auf den Rosa-Luxemburg-Platz“, teilte die Kulturverwaltung mit.

Derzeit wird die Volksbühne von Klaus Dörr als Interimsintendant geleitet. Chris Dercon hatte den Job im April wieder aufgegeben.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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