Berlin ist endlich wieder bunt
Vergesst Corona! Beim knalligsten Showspektakel ARISE im Friedrichstadt-Palast

Die Bühne als Planschbecken. Nch acht Jahren gibt es im Friedrichstadt-Palast wieder ein Wasserbassin.  | Foto:  Ralph Larmann
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  • Die Bühne als Planschbecken. Nch acht Jahren gibt es im Friedrichstadt-Palast wieder ein Wasserbassin.
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Nach anderthalb Jahren Corona-Aus ist Berlins buntestes Spektakel der Extravaganz zurück, wuchtiger als jedes Stachelvirus es sein könnte. Die neue ARISE Grand Show im Friedrichstadt-Palast macht Schluss mit Pandemie.

Man versteht nicht ganz, wenn einen die Palastdiener überall auf die Maskenpflicht im Foyer hinweisen. Welche Maskenpflicht? Corona? Spätestens nach der ersten Hälfte der zelebrierten Wiedergeburt nach der Apokalypse hat man die Pandemie komplett vergessen. Liebe ist stärker als die Zeit, heißt es im Untertitel der Megashow ARISE. Das englische Wort ‚arise‘ bedeutet aufzustehen, nicht aufzugeben. Es geht um die Kraft der Liebe, um Hoffnung, um Zuversicht und um Licht am Ende jeder Dunkelheit. Nie hat eine Story besser in die Zeit gepasst wie diese weltweit aufwendigste Bühnenshow, obwohl Oliver Hoppmann, Kreativdirektor des Palastes, die Revueschnulze schon vor den ersten Corona-Meldungen geschrieben hat.

So ein unglaubliches Feuerwerk der Sinne inmitten einer Pandemie aus dem Boden zu stampfen ist ein wahres Theaterwunder, sagte Palast-Intendant Berndt Schmidt zur Weltpremiere. Die über 100 Künstler, Tänzer und Artisten aus 26 Nationen hatten zum Teil Einreiseprobleme für die Proben, es gab Lieferschwierigkeiten von Bühnenteilen und Kostümstoffen. Und auch zur Uraufführung vor begeistertem Premierenpublikum hat sich die kraftstrotzende Palasttruppe nicht davon in die Knie zwingen lassen, dass - ein extrem seltener Supergau - die Erst- und Zweitbesetzung der Hauptrolle des Cameron gleichzeitig krank geworden sind (kein Corona!). Tänzer Dimitri Genco übernahm mit absoluter Bravur die Rolle des Cameron. Wegen perfekter Lippensynchronität hätte keiner gemerkt, dass die Texte der Erstbesetzung Frank Winkels vom Band eingespielt waren.

Die elf Millionen Euro teure Supershow ist ein Frontalangriff auf Augen, Ohren, Mund, Haut und Nase. Man kann das Wasser riechen und die Kühle spüren, wenn plötzlich mitten auf der Bühne meterhohe Wasserfontänen in die Höhe schießen und die mit 3.000 Quadratmetern größte Theaterbühne der Welt in einen See verwandeln, in dem plötzlich fantastische Quallen- und Fischwesen wie im „Findet Nemo“-Aquarium planschen. Mit Flammenwerfern wie bei einem Rammstein-Konzert und Livepower der ins imposante Bühnenbild integrierten Showband wird jeder Gedanke an Corona und Alltagsstress vertrieben. Hier drinnen pulsiert der glitzernde Übermut, ein pompös und perfekt choreografierter Überfluss der Gefühle. Corona kann uns mal! Wenn sich die New Flying Caceres bei der waghalsigen Trapeznummer durch den Palasthimmel schleudern oder die russischen Extremartisten von Alexey Pronin millimetergenau von Riesenschaukel zu Riesenschaukel fliegen, hält das Publikum den Atem an und schreit vor Glück bei jeder geschafften Ankunft.

Das explosive Showspektakel zeigt wie sonst kaum etwas anderes, dass Berlin was drauf hat. Weil wirs können, posaunt die Palastcrew in die Welt. Auch das ist ein Wunder für eine Landesbühne: Das kommunale Haus hat die Corona-Zwangspause dafür genutzt - wie passend - die Sanierung der Lüftungsanlage vorzuziehen. Viren haben hier keine Chance; die Luft im Saal wird bis zu acht Mal pro Stunde ausgetauscht.

ARISE soll mindestens zwölf Monate laufen. Tickets gibt es ab 19,80 Euro, sie können flexibel bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn ohne Angabe von Gründen auf einen anderen Termin umgebucht oder in einen Gutschein umgetauscht werden. Im Falle einer Showabsage gibt es automatisch Geld zurück ohne Gutscheinlösung. Und: Der Palast hat ein TÜV-geprüftes Hygienekonzept mit 3G-Nachweis, Wegeleitsystem mit Farbangabe auf den Tickets und mit Maskenpflicht beim Einlass und im Foyer. Ach, lassen wir das... 

Buchung im Internet auf www.palast.berlin oder unter Tel. 23 26 23 26.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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