Putzgipfel in Mitte
Bürgermeister Stephan von Dassel will Lösungen für Gebäudereinigung

Immer wieder gibt es Putzärger wegen dreckiger Büros und Schulen. Wie man die Gebäudereinigung in öffentlichen Gebäuden verbessern und den Job der Putzkommandos aufwerten kann, dazu gibt es am 15. Mai einen Putzgipfel im Rathaus Tiergarten.

Das Putzgeschäft der Gebäudereiniger ist knallhart. Bei den Ausschreibungen für Schulen bewerben sich jährlich Dutzende Firmen. Die billigste macht das Rennen. „Die Konkurrenz zwischen den Unternehmen hat zu einem ruinösen Preiskampf geführt, der zu Lasten der Reinigungskräfte geht, die unter hohem Zeitdruck stehen“, sagt Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne). Der Job sei schlecht bezahlt und wenig attraktiv, die Reinigungskräfte kaum qualifiziert. Die den Wischlappen schwingen, könnten meistens nicht einmal das Leistungsverzeichnis lesen. Der knallharte Job sei auch nicht besonders motivierend. Die Putzkommandos kommen oft spätabends, wenn die letzten Nutzer raus sind. Im vergangenen Jahr hat das Schulamt eine Putzfirma rausgeschmissen, die in 16 Schulen in Moabit und Mitte geschludert hat.

Von Dassel will das Problem lösen und lädt für 15. Mai Vertreter aller Bezirksämter, der Gebäudereinigerinnung und der IG BAU zum Fachdialog „Reinigungsleistung verbessern – Gute Arbeit in der Gebäudereinigung stärken: Welche Chancen bietet die Beauftragung der Tagesreinigung?“ ins Rathaus Tiergarten ein. Der Putzjob ist meistens ein Minijob, von dem die Betroffenen nicht leben können. „Die Reinigungsfirmen hingegen beklagen, dass sie ihren Beschäftigten kein größeres Arbeitszeitvolumen anbieten können, weil die Reinigung nur in den Randzeiten erfolgen kann“, so von Dassel. Eine Reinigung am Tag würde den Beruf attraktiver machen; es ließen sich mehr Menschen für eine Ausbildung zur Reinigungsfachkraft gewinnen, so der Bürgermeister.

Begleitet wird der Putzgipfel vom Projekt Joboption Berlin. Die vom Senat finanzierten Berater analysieren Strukturen, die prekäre Beschäftigungsverhältnisse fördern und erarbeiten Lösungsansätze. In der Gebäudereinigung plädiert Joboption Berlin für eine Tagesreinigung nach skandinavischem Vorbild. Dies würde die Wertschätzung für die Branche verbessern und sich positiv auf die Arbeitsverhältnisse auswirken. Unterstützt wird das Projekt durch die Handwerkskammer, die die „Reinigung am Tag“ in ihrem Aktionsprogramm verankert hat.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 250× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.008× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 659× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.150× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.