Die Stadt will schlauer werden
Bund fördert die Hauptstadt als Smart-City-Modellregion

Das digitale Tool "Gieß den Kiez" von CityLAB hilft beispielsweise bei der Wasserversorgung der Straßenbäume. | Foto: Christian Hahn
  • Das digitale Tool "Gieß den Kiez" von CityLAB hilft beispielsweise bei der Wasserversorgung der Straßenbäume.
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Die Bewerbung in der zweiten Förderstaffel als „Modellprojekt Smart City“ war erfolgreich. Das Bundesinnenministerium (BMI) fördert die Hauptstadt als eine von 32 Smart-City-Modellregionen in Deutschland. 17,5 Millionen Euro bekommt Berlin in den kommenden sieben Jahren für die Entwicklung neuer Smart-City-Strategien.

„Gemeinwohl und Netzwerkstadt/Stadtnetzwerk“ lautet das Motto der aktuellen Förderstaffel. Wie Daten und Internet einen Nutzen für alle haben können, zeigt zum Beispiel das Onlineprojekt „Gieß den Kiez“ vom CityLAB der Technologiestiftung Berlin. Die vom Senat geförderte Stiftung macht Daten für alle nutzbar. Schlaue Stadtprojekte vom CityLAB sind zum Beispiel auch digitale Tools für die Kitasuche oder Echtzeitinfos zur Wasserqualität an den Berliner Badestellen. Auf der Plattform „Gieß den Kiez“ kommen offen zugängliche Daten und Bürgerbeteiligung perfekt zusammen. Die Programmierer haben alle 625 000 Straßenbäume kartografiert. Man kann jeden einzelnen erkunden, Art und Alter einsehen oder wieviel Wasser er bekommen hat. Mit einem Baumkonto kann jeder einzelne Bäume adoptieren und markieren, wenn er sie gegossen hat, sodass das andere sehen. Auch hat das CityLAB in der Karte Daten der öffentlichen Pumpen aufbereitet und den Status als funktionsfähig, defekt oder verriegelt markiert.

Ähnliche Projekte wolle der Senat mit der Förderung voranbringen und „eine neue Smart-City-Strategie erarbeiten“, teilt die Senatskanzlei mit. Fünf „Umsetzungsprojekte“ sollen generiert werden. „Wir sind überzeugt, dass die Daten, die das Zusammenleben in der Stadt widerspiegeln, offen sein und geteilt werden sollten. So können wir die Stadt nachhaltiger und lebenswerter machen“, sagt Nicolas Zimmer, Vorstandsvorsitzender der Technologiestiftung Berlin. Die genauen Förderbedingungen des BMI werden erst in den nächsten Tagen bekanntgeben.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) feiert wortgewaltig den Zuschlag. „Dass Berlin nun den Zuschlag in der neuen Förderstaffel erhalten hat, unterstreicht die führende Rolle Berlins im Bereich Smart City“, sagt er. Berlin wolle nun „gemeinsam die Smart Citys made in Germany voranbringen“. Dass Bürger bei der Buchung von Terminen im Bürgeramt oder der Erledigung von Amtssachen oft nicht viel merken von der „schlauen Stadt“, rückt bei derlei Euphorie in den Hintergrund. „Die Latte hängt hoch. Wir werden zeigen, dass wir diese ambitionierten Ziele erreichen können“, sagt der Staatssekretär für Verwaltungs- und Infrastrukturmodernisierung, Frank Nägele.

Das Förderprogramm wird vom BMI gemeinsam mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) durchgeführt. Ziel ist es, „Strategien und Stadtentwicklungsprojekte voranzubringen, die die Möglichkeiten der Digitalisierung beispielhaft nutzen“, heißt es. Die Erkenntnisse der Modellprojekte „sollen in die Breite getragen und allen Kommunen zugänglich gemacht werden“. IHK-Präsidentin Beatrice Kramm gratuliert dem Senat und fordert „einen nötigen Strategiewechsel in den Governance-Strukturen. Erfolgskritische Querschnittsthemen wie Innovation und Digitalisierung sollten auf der politischen Ebene zur Chefsache werden“, so Kramm.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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