Weckruf im Ernstfall
Bund fördert in Berlin die Installation von Sirenen mit 4,5 Millionen Euro

So wurde beim Warntag im vergangenen Jahr auf einer großen digitalen Werbefläche der Firma Wall gewarnt. | Foto:  Wall GmbH
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Die Bundesregierung will in Deutschland wieder mehr Sirenen als Warnmittel im Katastrophenfall und fördert deshalb den Ausbau des Sirenennetzes mit 88 Millionen Euro. Berlin bekommt 4,5 Millionen Euro.

In Berlin und anderen Großstädten wie München, aber auch in großen Teilen von Hamburg gibt es keine Sirenen. Sie wurden aus Kostengründen abgebaut, als der Kalte Krieg vorbei war. Dass dies äußerst problematisch ist, zeigte der zentrale Probealarm am bundesweiten Warntag im vergangenen Jahr. Die Warnungen über Soziale Medien, Warn-Apps wie Nina und auf digitalen Werbeflächen erreichten nur wenige. Und auch bei der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hätten sich möglicherweise mehr Menschen in Sicherheit bringen können, wenn laute Sirenen vor der Welle aufgeheult hätten. Deshalb hat der Bund jetzt ein Förderprogramm zum weiteren Ausbau des Sirenennetzes aufgelegt.

Obwohl in Berlin nicht mit großen Naturkatastrophen wie im Ahrtal zu rechnen ist, will Innensenator Andreas Geisel (SPD) Sirenen wieder installieren. Ein Team untersucht bereits Standorte „in ausgewählten Bereichen der Stadt“, heißt es im Senatsbeschluss. Experten wie Berlins früherer Feuerwehrchef Albrecht Broemme sind für eine Rückkehr der Sirenen. Denn vor allem nachts haben sie eine Weckfunktion. Das sieht auch der Senat inzwischen so. „Sirenen sind ein probates Warnmittel, um den Multikanalmix von Warnmitteln zu ergänzen“, heißt es in einer Erklärung zur Verbesserung der Warninfrastruktur. „Sirenen übernehmen eine Weckfunktion, die andere Warnmittel nicht bieten, und erreichen Menschen, die keinen Zugang zu den etablierten Warnkanälen haben – etwa bei ausgeschaltetem oder nicht vorhandenem Smartphone oder wenn Einsatzkräfte nicht vor Ort gelangen können.“

Die Behörden in Berlin warnen bisher über Warn-Apps wie Nina und Katwarn, über Anzeigen auf elektronischen Werbetafeln von Wall und auf BVG-Displays sowie mittels Radiodurchsagen. Beim großen Stromausfall in Köpenick 2019 gab es Lautsprecherdurchsagen. Die Polizei war mit vielen Beamten vor Ort. Denn die Warn-Apps hatten nicht immer genützt, weil nach dem Stromausfall auch das Handynetz ausgefallen war. Und nur wer ein Rundfunkgerät mit Batterien hatte, konnte sich im Radio informieren.

Weitere Informationen zum Berliner Warnsystem auf https://www.berlin.de/sen/inneres/sicherheit/katastrophenschutz/warnung/.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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