Rodungen am Denkmal des St. Georg im Nikolaiviertel

Mitte. Das Grünflächenamt hat alle Bäume am Reiterstandbild Heiliger Georg am Spreeufer im Nikolaiviertel gefällt, ohne die Anwohner vorher zu informieren. Dafür fehle dem Bezirk das Personal, sagt der zuständige Stadtrat Carsten Spallek (CDU).

Bäume fällen ist immer eine heikle Sache. Anwohner protestieren reflexartig, wenn es dem Stadtgrün an die Wurzel gehen soll. Das Grünflächenamt lobt sich gern für seine offene Informationspolitik. Im Internet werden alle geplanten Baumarbeiten aufgelistet. Alle? Von der Rodung aller Kugelscheinakazien am St. Georg Denkmal im Nikolaiviertel wusste niemand etwas vorher. Wie Baustadtrat Carsten Spallek auf eine Anfrage des SPD-Verordneten Stefan Draeger sagte, waren die kleinen Bäume schwer im Wurzel- und Kronenbereich geschädigt und mussten weg. "Durch den massiven Abbau von Personal und die hohen Auflagen der Verkehrssicherungspflicht bleibt bei solchen unbedeutenden kurzfristig dazwischen geschobenen Rodungen die Öffentlichleitsarbeit immer auf der Strecke", so Spallek. Durch die Sparauflagen in der Grünpflege würden Anwohnerinformationen den Aufgaben der Verkehrssicherungspflicht zum Opfer fallen.Wie Spallek sagt, werden im Herbst an gleicher Stelle sechs jeweils zehn Jahre alte Zierkischen nachgepflanzt, "die schon jetzt eine höhere ökologiche Leistung haben als die gerodeten Bäume." Auch die Beantwortung dieser BVV-Anfrage hat wieder Zeit und damit Geld gekostet. Exakt 112,22 Euro. Das Bezirksamt listet seit einiger Zeit die Bearbeitungskosten für BVV-Anfragen detailliert auf. Eine Bearbeitungsstunde im Mittleren Dienst (Stundensatz 39,86 Euro) und 1,17 Stunden im Gehobenen Dienst (Stundensatz 51,60 Euro) wurden für die Drucksache benötigt. Zehn Minuten stehen in der Rubrik Höherer Dienst (Stundensatz 70,52 Euro) auf der Kostenuhr. Damit ist wohl die Zeit für Spalleks Unterschrift unter dem Schriftstück gemeint.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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