Theater im Palais: Ohne Förderverein geht fast gar nichts

Intendantin Gabriele Streichhahn (Mitte), Monika Helbig und Dieter Ernst möchten gern, dass noch mehr Menschen das Theater im Palais unterstützen. | Foto: Marconi
  • Intendantin Gabriele Streichhahn (Mitte), Monika Helbig und Dieter Ernst möchten gern, dass noch mehr Menschen das Theater im Palais unterstützen.
  • Foto: Marconi
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Mitte. Klein, aber fein. So ist das Theater im Palais. Am 22. März feiert es sein 22-jähriges Bestehen. Zwar wird die Spielstätte, Am Festungsgraben 1, vom Senat finanziell unterstützt, doch ohne seinen Förderverein könnte das Theater wohl nicht existieren.

Meist sind die Mittel knapp bemessen, schon oft musste das Haus um seine Existenz bangen. "Der einzige Luxus, den wir genießen, ist, das zu spielen, was wir wirklich spielen möchten", sagt Intendantin Gabriele Streichhahn. Die Schauspielerin gehörte zusammen mit sieben weiteren Personen zu den Gründungsmitgliedern des Theaters: "Nach der Wende herrschte Aufbruchstimmung. Wir hatten eine gute Ausbildung und wollten unser eigenes Theater ins Leben rufen." Sie hatten erfahren, dass im Palais am Festungsgraben ein Saal vorhanden war und diesen kurzerhand zu ihrer Spielstätte erkoren. Anfangs gab es keinen Mietvertrag, später konnten sie den klassizistischen Theatersaal im Erdgeschoss beziehen. Dieser bietet Platz für gerade einmal 99 Personen.

"Die intime Atmosphäre ist eine der Besonderheiten unseres Hauses", sagt Streichhahn. Außerdem haben fast alle aufgeführten Stücke etwas mit Berlin zu tun. "Wenn wir schon mitten in der Stadt spielen, dann müssen wir auch von Berlin erzählen", sagt die Intendantin. Außerdem hat das Theater einen Jugendclub, der seine eigenen Inszenierungen jeweils montags im Haus aufführt.

Dieter Ernst ist Vorsitzender des Fördervereins. Der Staatssekretär a. D. macht aus seiner Begeisterung für das Theater im Palais keinen Hehl. Bereits ein Jahr nach Gründung des Hauses hatte sich der Verein formiert, um die Einrichtung nicht nur mit Mitgliedsbeiträgen und Spenden, sondern auch beim Aufbau einer professionellen Verwaltungsstruktur zu unterstützen.

"Man darf nicht vergessen, dass das Theater in einer Umbruchzeit gegründet wurde, in der man mit den westlichen Strukturen oder dem Lobbying-System noch nicht so vertraut war", ergänzt Monika Helbig, stellvertretende Vorsitzende und ehemalige Staatssekretärin des Landes Berlin. Sie gehörte schon zu den Stammgästen der Einrichtung, lange bevor sie sich entschloss, dem Förderverein beizutreten und dem Haus durch ihre Kontakte regelmäßige Auftritte sogar in Brüssel zu ermöglichen, wo es ebenfalls einen Förderkreis gibt. "Ich war immer von den Vorstellungen des kleinen Theaters begeistert und liebe das künstlerische Konzept", sagt sie. Daher engagiere sie sich für das Haus und möchte nun weitere Mitstreiter für den Verein gewinnen.

"Mittlerweile zählen wir 150 Mitglieder, wobei uns aber jüngere Leute fehlen", sagt Ernst. Doch auch freiwillige Helfer werden im Theater gern gesehen. So ist es möglich, Tickets zu verkaufen oder die Bar während einer Vorstellung zu betreiben. "Die einfachste Möglichkeit, das Haus zu unterstützen, ist jedoch der Besuch einer Vorstellung", sagt Ernst. Und wem es gefallen habe, könne es gern anderen Menschen erzählen.

Bislang habe das Theater eine Auslastung von etwa 60 Prozent, damit könne es rund die Hälfte der Kosten selbst tragen, so der Vereinsvorsitzende.

Weitere Informationen gibt es unter 20 45 34 55 sowie www.theater-im-palais.de.
Carla Marconi / C. Marconi
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 142× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 925× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 593× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.088× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.979× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.