Köstlicher Wein aus der Türkei
Die Qualität der türkischen Weine hat Fachleuten zufolge in den vergangenen Jahren enorm zugenommen - das Probieren lohnt sich also. Schon im vierten Jahrtausend vor Christus hat es kultivierte Rebflächen in Anatolien und an der Küste des Kaspischen Meeres gegeben, erläutert der Produzentenverband Wines of Turkey. Mehr als 1000 autochthone, also lokale Rebsorten seien bekannt. Emir zum Beispiel ist eine solche Sorte. Sie wird vor allem in Zentralanatolien angebaut, wo sie schroffe Winter ertragen muss. Neben trockenen Weißweinen gewinnt man aus ihr auch gern Schaumweine. Ihr Rebsaft habe ein reifes Birnenaroma und sei nicht zu säurebetont, sagt der Master-Sommelier Hendrik Thoma.Schon den Hethitern im Jahr 2000 vor Christus bekannt war die heute noch angebaute Rebsorte Kalecik Karasi. Sie ist eine der am meisten verbreiteten Rebsorten und wird vorwiegend in Zentral- und Westanatolien angebaut. Thoma beschreibt den daraus gewonnenen hellen Rotwein als floral und süffig.
Öküzgözü ist eine Traube, aus der ein leichter, an Zinfandel aus Kalifornien oder Primitivo aus Apulien erinnernder Rotwein erzeugt wird. Die vornehmlich in Ostanatolien angebaute Sorte Bogazkere hat dagegen einen hohen Gerbstoffgehalt. Weil das manchem zu viel ist, werden Bogazkere und Öküzgözü oft miteinander gemischt.
Die Türkei ist dem Produzentenverband zufolge hinter Spanien, Italien und Frankreich das viertgrößte Weinbauland. Die türkische Bevölkerung trinkt allerdings eher wenig Wein: Knapp ein Liter pro Jahr und pro Kopf sind es gerade mal. Außerdem werden aus den Trauben nur rund 250 000 Hektoliter Wein gewonnen - der weitaus größere Rest wird als Tafeltraube und Rosine vermarktet. Zum Vergleich: Deutschland produziert in guten Jahren durchschnittlich neun Millionen Hektoliter Wein, so das Deutsche Weininstitut.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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