Was moderne Prozessoren können
Leistung ist bei den neuen CPUs längst nicht mehr alles. Intel-Sprecher Florian Ranner verweist als erstes darauf, dass es vor allem einen "großen Sprung bei der Batterielaufzeit" gibt. Außerdem seien jetzt SoC-Lösungen (System-on-a-Chip) für sehr flache Convertibles möglich - also etwa solche Geräte, bei denen sich das Display so drehen oder klappen lässt, dass es quasi zum Tablet wird.
Intels neue Haswell-CPUs tragen die gleiche Bezeichnung wie ihre Vorgänger: Core i. Die i7-Modelle stellen dabei die Oberklasse dar, die Core i5 Mittel- und die Core i3 die Einsteigerklasse. Die Kennzahl der CPUs der vierten Generation beginnt aber nicht mehr mit einer drei, sondern mit einer vier - wie etwa bei der i7-CPU 4770K. Das K verweist darauf, dass bei dem Prozessor die Leistung optimiert wurde, erklärt Ranner. Folgt der Nummer ein U, dann ist der Chip für Ultrabooks gedacht, ein Y verweist auf eine Stromsparvariante.
Die neuen Haswell-Prozessoren hätten das Potenzial, "sowohl sparsamer als auch schneller zu arbeiten", erklärt Benjamin Benz von der Zeitschrift "ct". Der Performance-Sprung bei den Prozessoren sei aber nicht gewaltig: zehn bis 20 Prozent mehr Geschwindigkeit lieferten sie im Vergleich zur Vorgängergeneration. "Bei Standard-Software ist das kaum zu spüren."
Die Leistung der in den CPUs integrierten Grafik (GPU) hat sich Intel zufolge je nach Modell verdoppelt. Für aktuelle Spiele und ambitionierte Spieler reiche es aber immer noch nicht, sagt Benz. "Alles andere lief aber auch schon vorher." Die Ära dezidierter Grafikchips ist also noch längst nicht vorbei.
Dass eine im Prozessorchip integrierte Grafik trotzdem Vorteile bringt, hat Intel-Konkurrent AMD schon vor einigen Jahren entdeckt und den Begriff der APU geprägt. Das steht für Accelerated Processing Unit (beschleunigte Verarbeitungseinheit) und steht für CPU und GPU in einem Chip. "Die APU ist der Prozessor für die Zukunft", sagt AMD-Sprecher Maik Matischak. Das gelte besonders angesichts veränderter Nutzungsszenarien. Notebooks haben Desktop-PCs auf breiter Front verdrängt, und es werden auch immer mehr Tablets verkauft. Allerdings ist gerade in kompakten und mobilen Rechnern der Platz begrenzt, die Ansprüche an Leistung und gleichzeitig Sparsamkeit der Chips für längere Laufzeiten steigen aber.
Derzeit bringt AMD die sogenannten Richland-Prozessoren auf den Markt, die meist als A8 oder A10 gekennzeichnet sind. Das Spitzenmodell ist der A10-6800K. "Vermutlich werden die Richland-CPUs also vor allem in Mini-PCs oder All-in-One-Rechnern zum Einsatz kommen, wo der Platz für eine dedizierte Grafikkarte nicht ausreicht", heißt es in einem Test der Computerzeitschrift "Chip". "In solchen Systemen haben der A10-6800K und die gesamte Richland-Serie sogar Vorteile gegenüber der Konkurrenz von Intel." Denn den Experten zufolge kann die im A10-6800K integrierte GPU Radeon HD 8670D zumindest eine Einsteigergrafikkarte ersetzen und "überholt dabei sogar Intels integrierte Haswell-IGP, die Grafikeinheit der vierten Generation der Core-Prozessoren." Die CPU-Power sei dagegen mittelmäßig.
Die A-Prozessoren seien auf das durchschnittliche Nutzerverhalten abgestimmt, erklärt Matischak. Im Desktop-Bereich kämen eher AMDs FX-Prozessoren ohne integrierte Grafik zum Einsatz. Kürzlich präsentierte der Hersteller die Achtkern-Prozessoren FX 9370 und FX 9590. Letzterer läuft im Turbo-Modus sogar mit 5 Gigahertz (GHz), sonst sind es 4,7 GHz.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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