Glasaale ausgesetzt
Mit zwei Millionen Jungtieren sichert Fischereiamt Bestand in Berliner Gewässern

Weil Aale wegen der vielen Hindernisse nicht mehr natürlich in die europäischen Flüsse wandern können, werden jedes Jahr Millionen Jungaale auch in den Berliner Gewässern ausgesetzt.

Über zwei Millionen Jungaale, sogenannte Glasaale, hat das Fischereiamt Mitte März in der Havel, der Spree und der Dahme ausgesetzt. Damit will die Behörde der Senatsumweltverwaltung den Aalbestand in den Berliner Gewässern sichern. Denn aufgrund veränderter Umweltbedingungen sowie fehlender Wandermöglichkeiten ging der Aalbestand in Berlin stark zurück.

Die Tiere wandern aus dem Westatlantik über Tausende von Kilometern in die europäischen Flüsse. Doch der natürliche Weg ist durch Wasserbauten wie Wehre und Schleusen versperrt. Da Aale nicht gezüchtet werden können, weil sie sich in Gefangenschaft nicht vermehren, werden die wenige Zentimeter großen Jungtiere an der westeuropäischen Küste gefangen und in die hiesigen Gewässer gebracht. In diesem Jahr wurden in Berlin insgesamt 633 Kilogramm Glasaale ausgesetzt. Die Kosten betragen etwa 130.000 Euro. Davon sind 67.500 Euro Fördermittel der Europäischen Union, 22.500 Euro Landesmittel und 40.000 Euro Eigenmittel der Fischereiberechtigten, die Hälfte davon vom Fischereiamt Berlin.

Der Europäische Aal gehört zu den heimischen Fischarten und hat eine wichtige ökologische Funktion. Er trägt unter anderem zur Wasserreinhaltung bei, indem er die Fischbiomasse reduziert und gebietsfremde Flusskrebsarten frisst. Der Aal ist eine der wirtschaftlich bedeutendsten Fischarten der Fluss- und Seenfischerei.

Aale werden etwa 20 bis 30 Jahre alt und wandern zum Laichen rund 5000 Kilometer durch den Atlantik bis zur Sargassosee, wo sie nach dem Laichen sterben. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven treiben anschließend etwa drei Jahre im Meer, bevor sie als Glasaale an die Flussmündungen und flussaufwärts zu den angestammten Plätzen der Elterntiere wandern.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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