Reibach mit Rollern und Bikes
Amerikanischer Anbieter Lime meldet für das vergangene Jahr weltweit einen Rekordumsatz

E-Scooter sorgen immer wieder für Ärger, weil sie Gehwege blockieren. | Foto:  Dirk Jericho
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Der nach eigenen Angaben „weltweit führende Anbieter von Mikromobilität“ Lime hat im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz erzielt und ist mit einem weltweiten Gewinn von 15 Millionen US-Dollar „als erstes Unternehmen in diesem Bereich vollständig profitabel“, wie der Anbieter von E-Scootern und E-Bikes mitteilt.

Die Stadtflitzer sind in 250 Städten auf fünf Kontinenten unterwegs. Auch in Deutschland laufe die Geschäfte mit den mintgrünen Tretrollern wie geschmiert, teilt der 2017 in Kalifornien gegründete Fahrrad- und Rollervermieter mit. In Berlin waren die Amerikaner mit die Ersten im Scooter-Geschäft und haben derzeit rund 9000 Fahrzeuge im Einsatz. Genaue Zahlen zur Flotte geben die Verleiher wegen der harten Konkurrenz mit anderen Anbietern wie Bird, Bolt, Tier und Voi nicht raus. In Berlin soll es über 23.000 E-Scooter geben.

Lime hat in Deutschland eine Flotte von über 60.000 E-Scootern und E-Bikes in über 70 Städten und war 2022 profitabel. „Berlin ist einer der stabilsten Märkte in Deutschland“, sagt Lime-Sprecherin Sarah Schweiger. Die Gesamtzahl an Fahrten habe sich gegenüber 2021 um über 70 Prozent erhöht. Wie Schweiger betont, sind von den 9000 E-Scootern „mindestens 25 Prozent zu jeder Zeit außerhalb der Ringbahnlinie unterwegs“. Das ist wichtig für die Akzeptanz der Rollerfirmen. Denn der Senat will, dass die Unternehmen ihre Fahrzeuge auch in den Stadtteilen außerhalb des S-Bahn-Rings anbieten.

Werbefoto der Firma Lime in Berlin. | Foto: Lime
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Die Firma Lime will das Auto aus den Städten zurückdrängen, „um den Stadtverkehr nachhaltiger zu gestalten und mehr Pkw-Fahrten zu ersetzen“, heißt es. Die Umwandlung weiterer Pkw-Parkplätze begrüßt das Unternehmen als „Anreiz für den Umstieg auf andere nachhaltigere Mobilitätsangebote“. Vor allem in der Innenstadt werden immer Abstellplätze auf ehemaligen Autoparkplätzen geschaffen. „Das macht sehr viel Sinn“, sagt Schweiger. Auf einen Pkw-Parkplatz würden bis zu 15 E-Scooter passen. „Die Erfahrung zeigt, dass diese gut angenommen werden und Gehwege entlasten“, so die Sprecherin. Scooter-Fahrer, die auf diesen Flächen parken, bekommen Rabatt auf ihre Nutzungsgebühren. „Bei einer ausreichenden Dichte dieser Flächen – etwa alle 100 bis 150 Meter – sprechen wir uns für eine verpflichtende Nutzung dieser Flächen durch unsere Fahrer:innen aus“, sagt Sarah Schweiger.

Zum Thema Vandalismus und dass Roller immer wieder in die Spree geworfen werden, sagt sie: „Das sind heutzutage Einzelfälle im Verhältnis zur Anzahl an Fahrten, die diese Fahrzeuge zurücklegen“. Hauptsächlich aufgrund der Einführung von Parkverbotszonen in der Nähe von Gewässern habe sich die Situation im Vergleich zu den Anfängen der E-Scooter und E-Bikes in Berlin stark verbessert. „Wir arbeiten mit Initiativen zusammen, um E-Scooter aus Gewässern zu holen“, so Schweiger. Die meisten der herausgefischten E-Tretroller würden noch aus der Anfangszeit stammen.

Die Akzeptanz würde immer mehr steigen, der Vandalismus weiter zurückgehen. „Auch weil sich die Vorurteile aus der Anfangszeiten nach und nach verflüchtigen“, so Schweiger. Eines sei zum Beispiel, dass Scooter nur einen Monat halten. Dabei hätten die Roller eine Lebensdauer von über fünf Jahren, behauptet die Lime-Sprecherin. „Viele der Kritikpunkte an unserem Angebot sind auch auf die Dominanz des Autos als wichtigsten Verkehrsträger des letzten Jahrhunderts zurückzuführen“, sagt Sarah Schweiger. „Wir stellen diesen Status quo infrage und machen dem Auto den Rang streitig. Uns ist durchaus bewusst, dass wir auch als eine Disruption für die Beständigkeit etablierter Normen angesehen werden können“, so Schweiger, die „weltweit 1,3 Millionen durch Autos verursachte Tote nicht mehr länger hinnehmen“ will.

E-Scooter sorgen immer wieder für Ärger, weil sie Gehwege blockieren. | Foto:  Dirk Jericho
Werbefoto der Firma Lime in Berlin. | Foto: Lime
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Dirk Jericho aus Mitte

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