Verdienstlücke zwischen Frau und Mann
Equal Pay Day macht am 10. März auf die Ungerechtigkeit bei den Löhnen aufmerksam

Mit dem Equal Pay Day wird jedes Jahr auf den Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern aufmerksam gemacht. Weil die deutsche Lohnlücke 2019 erstmals unter 20 Prozent gerutscht ist, findet der Aktionstag für Lohngerechtigkeit in diesem Jahr schon am 10. März statt.

Bekämen Männer und Frauen den gleichen Stundenlohn, dann müssten Frauen rein rechnerisch bis zum diesjährigen Equal Pay Day am 10. März umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit entlohnt werden. Auf diese Verdienstlücke von 69 Tagen machen die Initiatorinnen des Aktionstages für Lohngerechtigkeit vom Verein Business and Professional Women (BPW) Germany aufmerksam. Laut Statistischem Bundesamt ist die Lohnlücke gesunken und 2019 mit 19 Prozent erstmals unter 20 Prozent gefallen. „19 Prozent sind immer noch 19 Prozent zu viel“, meint Uta Zech, die Präsidentin des BPW Germany.

Der Verdienstunterschied zwischen den Geschlechtern ist in Deutschland im europäischen Vergleich mit 19 Prozent über dem EU-Durchschnitt von 15 Prozent. Der BPW Germany weist seit 2008 am Aktionstag auf die Ungerechtigkeit in der Bezahlung hin. Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung 1988 in den USA. Inzwischen findet der Equal Pay Day in über 20 europäischen Ländern statt. BPW Germany wird für die Organisation des Equal Pay Day vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Laut Statistischem Bundesamt ist der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen in Westdeutschland fast dreimal so hoch wie in Ostdeutschland. Die Lohnlücke im Osten liegt nur bei sieben Prozent. Männer verdienen in Deutschland durchschnittlich 4,37 Euro brutto mehr in der Stunde als Frauen. 71 Prozent des Verdienstunterschieds sind strukturbedingt. Der unterschiedliche Durchschnittslohn liegt zum Beispiel daran, dass Frauen in schlechter bezahlten Branchen und Berufen arbeiten und seltener Führungspositionen erreichen.

Auch in Berlin verdienen Männer nach wie vor deutlich mehr als Frauen, wie aus dem Gender-Datenreport 2019 der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung hervorgeht. Insgesamt verdienten sozialversicherungspflichtige Frauen 2019 durchschnittlich 3107 Euro im Monat (Brutto) und lagen damit um 18,8 Prozent unter den Monatsverdiensten der Männer mit 3825 Euro. Als Grund für die geschlechtsspezifischen Einkommensunterschiede wird in dem Bericht vor allem genannt, dass Frauen häufiger in Branchen mit geringerem Durchschnittseinkommen tätig sind und dort vielfach auch in Berufen oder Positionen, die geringer entlohnt werden.

Aktuelles Zahlenmaterial zu Lohnunterschieden gibt es beim Statistischen Bundesamt auf https://bwurl.de/168k.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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